So., 10.10.21 | 19:20 Uhr
Das Erste
Österreich: Die Affäre Kurz
Es ist Samstagabend, als Sebastian Kurz vor die Presse tritt, zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden. Bis zuletzt hatte er seine Unschuld beteuert, einen Rücktritt abgelehnt. Jetzt beugt er sich dem Druck. Sebastian Kurz: '"Mein Land ist mir wichtiger als meine Person. Und was es jetzt braucht, sind stabile Verhältnisse. Ich möchte daher, um die Pattsituation aufzulösen, Platz machen, um Chaos zu verhindern und um Stabilität zu gewährleisten."
Schneller Aufstieg
Im Jahr 2017 gelingt Kurz der Aufstieg vom Außenminister zum Chef der ÖVP. Mit der gewinnt er die Parlamentswahl und wird Bundeskanzler. Sein Image: lange tadellos.
Vergangene Woche: die Staatsanwaltschaft durchsucht Parteizentrale und Bundeskanzleramt. Der Vorwurf: der Aufstieg von Kurz wurde mit gekaufter Berichterstattung und geschönten Umfragen organisiert, finanziert aus Steuergeldern. Das soll aus Chatnachrichten aus dem Umfeld des Kanzlers hervorgehen.
Um das Regierungsbündnis mit den Grünen zu retten soll er den Job als Kanzler übernehmen: Alexander Schallenberg, zuletzt Außenminister. Am Montag soll der Jurist und gelernte Diplomat vereidigt werden. Partei- und Fraktionschef und damit mächtiger Mann im Hintergrund bleibt Sebastian Kurz.
Autoren: Christian Limpert, ARD Wien
Stand: 08.12.2021 18:04 Uhr
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