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Kuba: Letzte Ehre für Fidel Castro

Kuba: Letzte Ehre für Fidel Castro | Bild: WDR

Es ist noch früh am Morgen, als Fidel Castro seinen letzten Weg antritt. Auf dem Friedhof Santa Ifigenia wird die Urne beigesetzt. Seine Anhänger müssen vor den Toren warten: Die Feier findet im engsten Kreis statt. "Er hat uns Würde gegeben und Bildung. Er hat uns dazu gebracht, uns zu respektieren. Er ist alles für uns", erzählt ein Besucher.

Der große Abschied vom "Maximo Lider" wurde in den letzten Tagen zelebriert: Gestern Abend versammelten sich Zehntausende in Santiago de Cuba um ihrem Comandante die letzte Ehre zu erweisen.

"Yo Soy Fidel" – Ich bin Fidel

Fidel Castros letzte Reise – die Kubaner erweisen ihm die letzte Ehre.
Fidel Castros letzte Reise – die Kubaner erweisen ihm die letzte Ehre.

Es ist der Höhepunkt einer neuntägigen Staatstrauer. Die Urne mit den sterblichen Überresten wurde von Havanna aus einmal quer über die Insel gefahren bis nach Santiago de Cuba. Den umgekehrten Weg hatte Castro schon 1959 genommen, als er nach Havanna zog und den Sieg der Revolution verkündete.

Damals wie heute: Die Menschen jubeln Fidel zu. "Yo Soy Fidel" rufen sie. Ich bin Fidel. Kritische Stimmen hören wir kaum – für Meinungsfreiheit ist im sozialistischen System nur wenig Platz. Jeder ist für Fidel – zumindest nach außen. Vor allem auf dem Land verehren viele Fidel Castro noch uneingeschränkt als Helden.

Er hat die Kubaner von der Diktatur befreit und das Land gerechter gemacht, sagt auch José Ignacio Gonzalez. Nach der Revolution konnte er einen kleinen Betrieb aufbauen: Schweinezucht und Zitrusfrüchte. Wohlstand, an den vorher nicht zu denken war. "Vor der Revolution hatte ich keine Arbeit, ich war halber Analphabet. Und: Es gab keine Gesundheitsversorgung. Ärzte waren sehr teuer, das konnten sich nur die Reichen leisten."

"Es fühlt sich an, wie einen guten Freund zu verlieren"

Abschied von Fidel Castro – vier Tage trauert Kuba.
Abschied von Fidel Castro – vier Tage trauert Kuba.

José hat die Revolution miterlebt und aktiv unterstützt. Damals war er Mitte 20 und besorgte Waffen für Fidel und seine Männer. Jetzt schaut er mit seiner Familie den Trauerzug im staatlichen Fernsehen an, zutiefst betroffen. "Es fühlt sich an, wie einen guten Freund zu verlieren, jemanden, den man sein Leben lang bewundert hat, jemand der ein weltweit anerkannter Führer war."

Dass sich mit Fidel Castros Tod etwas ändern wird, glaubt er nicht. Die Revolution wird weitergehen – auch ohne Fidel Castro. "Hasta Siempre Comandante! – auf ewig, Comandante!"

ARD Studio Mexiko/Autorin: Joana Jäschke

Stand: 05.12.2016 13:42 Uhr

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