So., 12.11.17 | 04:15 Uhr
Das Erste
Russlands Frauen: Versteckte Narben
Sie sind schön, stark, und schwach zugleich. Die Reportage begleitet zwei Frauen, deren Lebenswege zeigen, was es bedeutet, heute Frau zu sein in Russland.
Swetlana Medwedewa kämpft, mit den Vereinten Nationen an ihrer Seite, vor Gericht gegen Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt. Sie will Kapitänin werden auf einem Passagierschiff auf der Wolga. Die Qualifikation dafür hat sie längst. Aber der Beruf ist ihr versperrt, denn sie müsste zuvor als Schiffsmechanikerin arbeiten – einer von über 450 Berufen, die Frauen per Gesetz in Russland verwehrt sind. Sie dürfen nicht Metrofahrerin, Schreinerin oder Bergarbeiterin werden. Erreicht Swetlana ihren Traum?
Aus Narben wird Kunst
Jewgenia Zakhar ist Tätowiererin. Sie tätowiert freiwillig Frauen, die Stich- und Schussnarben haben. Narben, die Männer ihnen zugefügt haben. Jedes Jahr sterben in Russland mehr als 14 000 Frauen an häuslicher Gewalt. Aus den Narben macht Jewgenia Kunst. Wie verändern sich die Frauen, wenn sie ein Tattoo auf der Narbe tragen?
Ein Film über die Einsamkeit und die Grenzerfahrungen vieler russischer Frauen – und ihr Leben in einem patriarchalen Land, das sich von sowjetischen Idealen der Gleichheit zwischen Mann und Frau entfernt hat.
Ein Film von Golineh Atai
Stand: 31.07.2019 11:03 Uhr
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