Mo., 10.12.07 | 04:50 Uhr
Das Erste
Weltspiegel
CHINA: Fließband-Puppen für den Weltmarkt
Autorin: Anja Bröker / ARD Peking
Lanzhen, 23 Jahre alt, produziert Puppen-Spielzeug am Fließband für Mattel, den größten Spielwarenhersteller der Welt. Die junge Frau arbeitet 12 bis 15 Stunden am Tag, wohnt in der Fabrik und beklagt sich nicht. Vom Bleifarben-Skandal und Rückrufaktionen wegen mangelnder Qualität weiß Lanzhen nichts. Sie ist eine von unzähligen Wanderarbeitern, die im Perlflussdelta, das als Werkbank der Welt gilt, ihr bescheidenes Glück suchen. 80 Prozent der weltweit hergestellten Spielzeuge werden hier gefertigt, in hohen Stückzahlen und zu Tiefstpreisen. Nachdem Waren "Made in China" in Verruf gekommen sind, bangen die Fabrikbesitzer um das Weihnachtsgeschäft.
JAPAN: Weihnachten entkommt keiner
Autor: Mario Schmidt / ARD Tokio
Nur ein Prozent der japanischen Bevölkerung sind Christen, aber das ganze Land ist in Weihnachtsstimmung. Weihnachten - was war da nochmal mit Maria in einem Pferdestall irgendwo im Nahen Osten? Tokio - die derzeit überirdisch erleuchtete Metropole - ist nicht gerade bibelfest. Trotzdem: vor Weihnachten ist kein Entkommen. Zurzeit erstrahlen noch ein paar Milliarden Lichter mehr als sonst. Und vor allem die jungen Japaner nehmen das Fest der Liebe wörtlich: mit einem Date, das oft in einem der vielen Stunden-Liebeshotels endet.
MAZEDONIEN: Kosovo im Blick
Autorin: Susanne Glass / ARD Wien
Es ist ein atemberaubender Blick vom mazedonischen Bergland zu den Zweitausendern drüben im Kosovo, doch niemand kann ihn genießen.
Die Gegend um Tanusevski gilt als rechtsfreier Raum. Von dieser Region hat die frühere Befreiungsarmee UCK in den vergangenen Jahren ihre Kriege gestartet.
Und auch heute noch gehen die albanischen Freischärler hier unbehelligt mit ihren Kalaschnikows spazieren. Wie werden sie reagieren, wenn der Kosovo - wie erwartet - demnächst seine Unabhängigkeit erklären wird? Es gärt unter den ethnischen Albanern, die ein Viertel der Bevölkerung in Mazedonien stellen.
NEW YORK: Wenn Rabbiner singen lernen
Autorin: Annette Dittert / ARD New York
Jeden Sonntag fährt Johannes Schwaiger nach Brooklyn ins jüdische Orthodoxenviertel. Der gebürtige Deutsche ist Operntenor und unterrichtet dort chassidische Rabbiner und auch den jüdischen Reggae-Sänger Matisyshu.
Als Kind galt Schwaiger als niederbayerische Antwort auf Heintje. Mit Platten wie - "Mein Vati hat die Mutti lieb" - füllte er riesige Festzelte. Der große Blonde mit den blauen Augen sieht nicht nur aus wie man sich Siegfried vorstellt, er singt auch Wagner. Dass er jetzt einen orthodoxen Reggae-Sänger unterrichtet, dessen Songs vom auserwählten Volk, Glaube und Gott handeln, ist eine Geschichte, die so wohl nur in New York spielen kann.
JAVA / INDONESIEN: Ein Dorf erzeugt klimafreundlichen Strom
Autorin: Ariane Reiners / ARD Singapur
Beim Klimagipfel in Bali versuchen die großen Industrienationen das Klima der Welt zu retten. Aber auch im Alltag kann jeder etwas zum Klimaschutz beitragen. Ein kleines aber effizientes und originelles Projekt in Indonesien hat jetzt Vorbildcharakter für die ganze Region: ein Dorf, das klimafreundlich Strom erzeugt.
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