Mo., 15.12.08 | 04:50 Uhr
Das Erste
Weltspiegel
Folgende Themen sind geplant:
SIMBABWE / SÜDAFRIKA: Cholera im Mugabe-Land
Autor: Daniel Hechler / ARD Johannesburg
Außer unter der Diktatur Robert Mugabes, Misswirtschaft und Hunger leiden die Menschen in Simbabwe jetzt auch noch unter der Cholera. Bereits 16.000 Menschen sollen sich mit der lebensbedrohlichen Infektionskrankheit angesteckt haben. Schätzungen gehen davon aus, dass sich ihre Zahl auf bis zu 60.000 erhöhen könnte. Die Seuche droht auch auf Nachbarländer wie Südafrika und Botswana überzugreifen: In Grenzstädten der Nachbarstaaten müssen Menschen bereits gegen Cholera behandelt werden. Im südafrikanischen Messina sammeln sich diejenigen, die es aus Simbabwe gerade noch geschafft haben: gesund oder krank.
CHINA: Maos Enkel - 30 Jahre nach der Öffnung
Autorin: Anja Bröker / ARD Peking
Im Dezember 1978 begann in China eine neue Ära: der Anfang vom Ende der Planwirtschaft. Bauern durften plötzlich Land pachten und Familienbetriebe gründen. Der Staat begann sich aus der Wirtschaft zurückzuziehen. Das Riesenreich öffnete sich zunehmend in Richtung Ausland. Die damals geborenen „Enkel Maos“ sind heute 30 Jahre alt. Der "Weltspiegel" porträtiert drei von ihnen aus unterschiedlichen sozialen Schichten. Alle sind verordnete Einzelkinder, die in den Jahren des Aufschwungs aufwuchsen. Was bei ihnen zählt, ist einzig der Glaube an sich selbst, und was sie verbindet, ist der ausgeprägte Stolz aufs Vaterland.
NEUSEELAND: Die Hirsche des Südens
Autor: Robert Hetkämper / ARD Singapur
Europäische Wildhalter fühlen sich von den neuseeländischen Hirschen bedroht: Im Kühlregal hiesiger Supermärkte sind sie eine unliebsame Konkurrenz. Aber auch in Neuseeland selbst ist der Hirsch kein gern gesehener Gast: In den Gebirgen ist er eigentlich nicht heimisch, hat keine natürlichen Feinde, vermehrt sich deshalb rasend schnell und frisst die Berge kahl. Entweder zum Abschuss frei gegeben oder in riesigen Herden auf regelrechten Mastfarmen gehalten, verliert das Damwild in Neuseeland viel von seiner Faszination als edles, seltenes, scheues und wildes Wald- und Bergtier.
NIEDERLANDE: Probleme mit „Coffeeshops“
Autor: Markus Preiß / ARD Brüssel
Eine Hauptattraktion des niederländischen Fremdenverkehrs ist in der Krise: Die so genannten „Coffeeshops“ . Die Kneipen, in denen Cannabis in kleinen Mengen verkauft und geraucht werden darf, befinden sich ohnehin in einer rechtlichen Grauzone. Die Shops verkaufen nur weiche Drogen, dürfen die aber eigentlich nicht einkaufen. Und um die „Coffeeshops“ herum tauchen immer mehr Dealer mit harter Ware auf. Die Niederlande als Drogenapotheke Europas? Viele Gemeinden wollen ihre „Coffeeshops“ jetzt dicht machen oder aus ihren Stadtzentren ins Gewerbegebiet verlegen. Den mittlerweile 30 Jahre alten „Coffeeshops“ stehen neue Zeiten bevor: eine Revolution in den offenen, liberalen Niederlanden.
GRIECHENLAND: Die Ursachen der Wut
Autorin: Stephanie Stauss / BR
In Europa fragen sich viele fassungslos, woher diese zerstörerische Wut kommt: Auch wenn die eigentlichen Randalierer in Athen und Griechenland keine politischen Ziele verfolgen, hat die Bevölkerung schon lange viele Gründe dafür, auf die Barrikaden zu gehen: Das öffentliche Gesundheitssystem ist marode und private Kliniken profitieren von der Vetternwirtschaft. Die beiden großen Parteien halten den Staat in ihren Klauen und haben Klientelismus und Korruption fest im Land verankert. Die Polizei ist schlecht bezahlt und unmotiviert. Auch die Waldbrände im vergangenen Jahr waren ein Warnzeichen für akutes Staatsversagen. Jetzt sind es besonders die Studenten, die gegen ihre Bildungsmisere auf die Straße gehen, aber ganz Griechenland scheint ein Fleckenteppich kleinerer und größerer Katastrophen zu sein, die gleichzeitig zum Ausbruch kommen.
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