Mo., 25.01.10 | 04:50 Uhr
Das Erste
Weltspiegel
AFGHANISTAN: Krisenstimmung in Kundus
Autor: Florian Meesmann / ARD Neu Delhi
Die deutschen Soldaten am Hindukusch stehen im Kreuzfeuer. Immer neue Forderungen der Amerikaner - so verlangt US-General McChrystal mehr Mut von der Bundeswehr, dazu kommt die internationale Kritik an dem Luftangriff auf zwei gestohlene Tanklaster mit vielen Toten, dann noch der Untersuchungsausschuss im Bundestag und schließlich die Aufgabenerfüllung unter ständiger Lebensgefahr: Die zunehmende Kritik und die abnehmende Akzeptanz führen zu Zweifeln an Ziel und Machbarkeit der eigenen Mission. Wie die deutschen Soldaten ihre Rolle aktuell einschätzen und was allerdings die Afghanen selbst von den internationalen Truppen und besonders der Bundeswehr halten, schildert ARD-Korrespondent Florian Meesmann kurz vor der großen Afghanistankonferenz nächste Woche in London.
FRANKREICH: Afghanische Kinderflüchtlinge in Calais
Autor: Michael Strempel / ARD Paris
Calais in Nordfrankreich: Tor nach Großbritannien. An der Tunneleinfahrt des Eurostar Richtung Britische Inseln sammeln sich die Flüchtlinge dieser Welt: Darunter sind auch Afghanen, viele von ihnen noch Kinder, die auf eine Gelegenheit hoffen, illegal nach England übersetzen zu können. Einige haben dort Verwandte und von den Schleppern wurde ihnen das Land als Paradies beschrieben: Alles sei dort viel einfacher. Und nun warten sie im kalten nordfranzösischen Winter verzweifelt auf ihre Chance, während freiwillige Helfer sie mit dem Nötigsten versorgen, damit die Gestrandeten in den eiskalten Winternächten nicht erfrieren. Die französischen Helfer sind vom Schicksal der jungen Heimatlosen tief berührt und kämpfen um Menschenrechte auch für Flüchtlinge.
ALGERIEN: Ab in die Wüste
Autor: Thomas Schneider / ARD Madrid
In den Ländern Nordafrikas träumen nach wie vor viele junge Menschen davon, nach Europa auszuwandern. Besonders in den großen Städten Algeriens ist die Arbeitslosigkeit extrem hoch. Doch inzwischen hat sich auch herumgesprochen, dass die Chancen, in Europa sein Glück zu machen, gerade in der Wirtschaftskrise nicht sehr groß sind. Und so gibt es inzwischen in Algerien eine Bewegung in die umgekehrte Richtung: Junge Männer wandern im eigenen Land aus - nach Süden, in die Sahara. Allein, meist ohne Familie, bauen sie dort unter härtesten Bedingungen ihr eigenes Geschäft auf. Geld verdienen kann man in der Wüste mit dem Anbau von Tomaten oder auch als Pizzabäcker. Und man ist dann selbst der Chef statt irgendwo in Europa Geschirr spülen zu müssen - wenn man Glück hat. Der Weltspiegel begleitet die mutigen Existenzgründer - abenteuerfreudige algerische Pioniere im eigenen Land.
USA: Obama im Wirtschaftskrisenland
Autor: Udo Lielischkies / ARD Washington D.C.
Ohio hat Obama gewählt, damals, vor einem Jahr. Inzwischen scheint das eine kleine Ewigkeit her, auch politisch. Der US-Bundesstaat ist einer der Spitzenreiter bei den Arbeitslosenzahlen: 15 Prozent der Bürger haben keinen Job. Viele Fabriken haben seit Obamas Wahlsieg zugemacht; die Arbeitsplätze der Kohle- und Stahlindustrie sind schon lange weg. Von den neuen Green Jobs, den Arbeitsplätzen in innovativen Umwelttechnologien, die Obama vor einem Jahr versprochen hat, ist wenig zu sehen. Und die Wähler sind ungeduldig und unzufrieden, die Umfragewerte für Obama gefährlich niedrig, auch in Ohio. Präsident Obama hat jetzt Ohio besucht, kurz nach dem Debakel um die Nachwahl eines Senators in Massachusetts, das ihn die Mehrheit im Senat kostete: Das Regieren wird jetzt noch viel schwieriger. Der Weltspiegel begleitet den Präsidenten und trifft mit ihm Menschen im Herzen der Krise: Den Chefarzt der Klinik in Lorraine bei Cleveland etwa, der nebenher noch arbeitslose Patienten kostenlos behandelt. Und wir besuchen ein Pfandhaus, wo Ehefrauen ihren letzten Schmuck versetzen, um die fällige Kreditrate für ihr Haus zu zahlen.
HAITI: Die Stunde null als Chance?
Autor: Stefan Schaaf / ARD Mexico-City
Nachdem das Erdbeben das Land zerstört hat, beweist die ganze Welt ihre Bereitschaft zu Mitgefühl und Menschlichkeit. Unter der Führung Amerikas sind großherzige Hilfsaktionen angelaufen, wenn auch behindert durch immer neue organisatorische Probleme. Schließlich ist in Haiti die gesamte wirtschaftliche und politische Infrastruktur kollabiert. Kommt die Nothilfe nach den Anlaufschwierigkeiten jetzt bei den Menschen an? Werden die Verletzten inzwischen ausreichend medizinisch versorgt? Wer schützt die vielen Waisenkinder vor kriminellen Menschenhändlern? ARD-Reporter unterwegs im Katastrophengebiet.
Kommentare