Mo., 01.08.11 | 04:50 Uhr
Das Erste
Weltspiegel
Nordkorea: Reis und Bohnen gegen Hunger:
Mehr als fünf Millionen Menschen sind in Nordkorea vom Hunger bedroht. Vor allem die Lage auf dem Land ist katastrophal. Es fehlen zudem Medikamente und eine auch nur annähernd ausreichende medizinische Versorgung. Noch immer schottet sich das kommunistisch regierte Land hermetisch ab. Selbst Hilfsorganisationen haben es schwer, ins Land zu gelangen. Eine der seltenen Ausnahmegenehmigungen erlaubte es jetzt Mitarbeitern der Organisation Cap Anamur, diese Woche Reis und Bohnen an Bedürftige zu verteilen. Der "Weltspiegel" hat den Hilfstransport begleitet.
Autor: Philipp Abresch, ARD Tokio
Kuba: Lektionen in Sachen Kapitalismus: Mit Planwirtschaft ging es auf der Zuckerinsel einfach nicht mehr weiter.
Kuba - so sagen es inoffizielle Stimmen - steht seit Jahren kurz vor der Staatspleite. Millionen von Kubanern sollen jetzt umlernen, von der staatlichen Rundumversorgung auf Eigeninitiative. Anfang des Jahres wurde einige Hunderttausend Beschäftigte aus dem Staatsdienst entlassen. Sie müssen sich nun auf dem freien Markt durchschlagen als Kleinunternehmer, Handwerker und Restaurantbesitzer. Eine kleine Revolution auf der Insel, vier Jahre nach dem Amtsverzicht von Fidel Castro.
Autor: Stefan Schaaf, ARD Mexiko
Chile / Argentinien: Asche über ein Ferienparadies: Es war ein spektakuläres Feuerwerk, als am 5. Juni dieses Jahres der chilenische Vulkan Puyehue ausbrach. Wie ein riesiger Pilz stand die kilometerhohe Aschewolke über dem Andenvulkan, Blitze und waren noch weit nach Argentinien hinein zu sehen. Die Kamerateams sind schon lange abgezogen, der Vulkan spukt aber immer noch weiter Asche aus und erstickt langsam eine ganze Region. Eine dicke Staubschicht liegt über Feriendörfern und Landwirtschaftszentren. Menschen fliehen, Tiere verenden, eine Region im Ausnahmezustand.
Autor: Thomas Aders, ARD Rio
Malawi: Ein Vorzeigestaat wird zum Problemfall: Afrika ist nicht zu beneiden: wieder bestimmen Hunger, Krieg und Leid die internationalen Schlagzeilen. Jetzt trifft es auch ein Land, das bis vor kurzem noch auf einem guten Weg schien: Malawi. Der südostafrikanische Staat wird von Unruhen erschüttert.
Die Proteste richten sich gegen den Präsidenten, der das Land immer autokratischer regiert und in dem Staats- und internationale Hilfsgelder offensichtlich in korrupte Taschen fließen. Inzwischen haben westliche Geberländer ihre Hilfe eingefroren, was die wirtschaftliche Krise im Land zusätzlich verschärft.
Autor: Ulli Neuhoff, ARD Johannesburg
Gaza: Reiches Leben im armen Land: In der arabischen Welt ist zumindest teilweise ein demokratischer Frühling ausgebrochen. Aber bis in den Gazastreifen ist der Funke noch nicht gesprungen. Dort regiert die radikal-islamische Palästinenserorganisation Hamas und sie achtet streng darauf, ihre Herrschaft abzusichern. Obwohl die Arbeitslosigkeit in Gaza bei 45 Prozent liegt, sechs von zehn Palästinenser als bettelarm gelten, ist ein gewaltiger Bauboom ausgebrochen. Neue Hotelanlagen schießen aus dem Boden, gigantische Supermärkte werden eröffnet. Dabei ist der einzig florierende Wirtschaftszweig der Schmuggel.
Autor: Markus Rosch, ARD Tel Aviv
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