Mo., 18.02.13 | 04:50 Uhr
Das Erste
Weltspiegel
Tunesien: Basma Khalfaoui Belaid - eine Witwe wird zur Ikone der Opposition:
Autor: Stefan Schaaf
Vor gut einer Woche hat Basma Khalfaoui Belaid ihren Mann, den Oppositionspolitiker Choukri Belaid, verloren. Regelrecht hingerichtet direkt vor dem gemeinsamen Haus. Seit diesem Attentat kommt Tunesien nicht mehr zur Ruhe. Unversöhnlich stehen sich weltliche Kräfte und die Anhänger der regierenden islamistischen Ennahda-Partei gegenüber. Bei vielen Veranstaltungen der Regimekritiker tritt nun auch die Witwe von Choukri Belaid auf. Unfreiwillig ist sie zu einer Art Ikone der Opposition geworden. Stefan Schaaf hat die Frau getroffen, die plötzlich im Rampenlicht steht, und sie gefragt, wohin Tunesien steuert. Basma Khalfaoui Belaid hofft, dass ein Bürgerkrieg noch zu verhindern ist.
Jordanien: Flüchtlingsexodus aus Syrien: Autor: Volker Schwenck
Jeden Tag kommen bis zu 4000 syrische Flüchtlinge über die Grenze nach Jordanien. Viele von ihnen werden vom Militär nach „Cyber City" geschickt, dem Flüchtlingslager im Land, das mit derzeit 80.000 Menschen völlig überlastet ist. Viele harren hier seit mehr als einem Jahr ausharren, ohne Hoffnung, dass sich in ihrer Heimat etwas verändert. Opfer der schwierigen Umstände sind vor allem auch junge Mädchen, die zunehmend von ihren Eltern schon im Alter von 14 Jahren verheiratet werden, um sie vor möglichen Übergriffen im Lager zu schützen. Volker Schwenck hat die „künstliche Stadt" besucht.
USA/Chicago: Opfer von Waffengewalt - „Es muss etwas passieren": Autorin: Marion Schmickler
US-Präsident Barack Obama hat in seiner Rede zur Lage der Nation keinen Zweifel daran gelassen: Er will schärfere Waffengesetze. Seine Verbündeten sucht er im Volk, bei den Opfern und ihren Angehörigen. Und die hat Marion Schmickler in Chicago getroffen. Shirley Chambers zum Beispiel. Eine Mutter, die all ihre vier Kinder bei Schießereien verloren hat. Oder die Familie der 15-jährigen Hadiya Pendleton, die erschossen wurde, nur wenige Tage nachdem sie bei Obamas Amtseinführung sein durfte. Es kann jeden treffen, ob Unterschicht oder wohlhabende Mittelklasse. 90 Prozent aller Getöteten sind zufällig in die Schusslinie ihrer Mörder gekommen. Meist waren sie zur falschen Zeit am falschen Ort. Die trauernde Mutter Shirley Chambers sagt ganz deutlich, es muss etwas passieren.
Philippinen: Dynamitfischer im Tropenparadies: Autor: Philipp Abresch
Korallen sind die Kinderstube der Weltmeere. Hier entsteht alles Leben der Ozeane. Vor allem im Korallendreieck zwischen Indonesien, Papua-Neuguinea und den Philippinen hat sich eine einzigartige Unterwasserwelt entwickelt. Die Riffe sind Heimat tausender Fisch- und Pflanzenarten: Trompetenfische, Clownfische, Zackenbarsche, Mantas, Stachelrochen, sogar Haie. Der Fischreichtum im klaren, warmen Wasser des Pazifiks sichert das Überleben von Millionen Menschen. Doch der einmalig schöne und wichtige Lebensraum droht, für immer verloren zugehen. Dynamitfischer pulverisieren die Korallenriffe - eine zutiefst gefährliche und illegale Fangmethode. 25 Prozent der Korallen im Korallendreieck sind bereits unwiederbringlich zerstört. Weitere 25 Prozent sind beschädigt. Trotzdem ist das Fischen mit Dynamit weit verbreitet, vor allem an den Ufern der philippinischen Insel Palawan.
Nordnorwegen: Junggesellentreff der Wale: Autor: Clas Oliver Richter
Früher wurden die Wale vor der Küste der Vesteralen, einer Inselgruppe nördlich des Polarkreises, nur im arktischen Sommer gesichtet. Doch seit drei Jahren bleiben viele auch im Winter im hohen Norden. Nichts scheint die männlichen Meeressäuger mehr in den Süden zu ziehen, wo sie eigentlich von den Weibchen zur Paarung erwartet werden. Ein Rätsel für Walforscher wie Marta Acoasta Plata, dem sie gerne auf die Spur kommen will. Clas Oliver Richter ist mit der Spanierin und dem norwegischen Kapitän eines Trawlers rausgefahren und traute kaum seinen Augen. Stundenlang wurde das Schiff von Buckelwalen und Orcas umschwommen. Ein faszinierendes Spektakel nicht nur für die Forscher.
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