Mo., 18.11.13 | 04:50 Uhr
Das Erste
Weltspiegel
Philippinen: Nach der Flut:
Verwüstete Städte, Inseln in Trümmern und Menschen, die auch eine Woche nach dem stärksten Taifun der jüngeren Geschichte noch um das Überleben kämpfen.
Philipp Abresch, ARD Tokio / Christine Adelhardt, ARD Peking
USA: Glück aus dem Unglück: Auch New York musste vor etwas mehr als einem Jahr erfahren, wie zerstörerisch die Natur sein kann. Der Hurrikan Sandy verwüstete ganze Straßenzeilen. Auch die älteste Kneipe Brooklyns wurde fast vollständig geflutet und drohte einzustürzen. Die Besitzerin hatte zwar überlebt, aber alles verloren, bis Nachbarn kamen und gemeinsam die Bar wieder aufbauten. Die Wirtin erzählt heute, dass sie erst seit dieser Aktion weiß, was Glück überhaupt bedeutet. Glück ist dort, wo Gemeinschaft entsteht.
Sonia Seymour Mikich, ARD New York
Frankreich: Der Niedergang Hollandes: Noch kein Präsident der Fünften Französischen Republik hatte schlechtere Umfragewerte als der Sozialist Francois Hollande. Wo er auftaucht, wird er ausgepfiffen, für manche Zeitungen taugt er noch nicht einmal mehr zur Karikatur. Das Land selbst scheint gelähmt. Tragisch für Frankreich, aber auch für Europa, dem zunehmend Staatsführer/innen von Gewicht und Durchsetzungskraft abhandenkommen.
Über den Niedergang des einstigen linken Hoffnungsträgers berichtet Markus Preiß, ARD Paris.
Ungarn/Österreich: Obdachlose allein da draußen: Ungarns Verfassung musste eigens geändert werden, um ein Gesetz durchzubringen, das es erlaubt, Obdachlose, die auf der Straße leben, zu bestrafen. Für sie soll etwa verboten sein, an touristisch interessanten Stellen (z.B. in Budapest) zu kampieren. Für viele Beobachter ein weiterer Beleg dafür, dass Ungarns konservative Regierung zunehmend elementare Menschenrechte aushöhlt. Viele ungarische Obdachlose wandern inzwischen nach Österreich aus. Aber auch dort wird überlegt, die Gesetze nach ungarischem Vorbild zu verschärfen.
Susanne Glass, ARD Wien
Schweiz/Nordkorea: Luxus-Ski-Resort für Kim: Kim Jong-un hat viele Pläne für sein ausgehungertes Volk. Gerade lässt der Große Führer in Nordkorea ein luxuriöses Skigebiet bauen. Mit Nobelhotels, gigantischen Skilifts und 110 Kilometer Piste. Seine Liebe zum Schnee hat er wohl aus der Schweiz mitgebracht. In dem Alpenland hat er als Kind Skifahren und Schwyzerdütsch gelernt. Ein Schweizer Unternehmen sollte ihm jetzt eine moderne Liftanlage liefern. Das Millionenprojekt wurde aber von der eidgenössischen Regierung kurz vor der Auslieferung gestoppt mit Hinweis auf bestehende UN-Sanktionen.
Daniel Hechler, ARD Genf
Malaiischer Archipel: In der Welt der Seenomaden: Die Bajau sind Seenomaden, die seit Jahrtausenden in den Küstengewässern des malaiischen Archipels fischen. Obwohl die meisten schon lange nicht mehr nomadisch leben, sondern sich auf Stelzenhäusern und Hausbooten angesiedelt haben, besitzen sie weder Geburtsurkunden, Pässe, noch irgendeine Staatsangehörigkeit. Auch wenn große internationale Fangflotten zunehmend die Lebensgrundlagen der Klein-Fischer bedrohen, haben die Bajau immer noch ihr wirtschaftliches Auskommen. Und trotzdem leben sie in Armut. Da sie staatenlos sind, haben sie in der Regel keinen Zugang zu einem funktionierenden Gesundheits- oder Bildungswesen.
Eine Reportage von Norbert Lübbers, ARD Singapur.
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