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Weltspiegel

Dominikanische Republik: Haitianer not Welcome:

Die Dominikanische Republik ist ein karibisches Paradies. Zumindest für die Millionen Touristen, die jährlich die Traumstrände bevölkern. Nicht aber für die Millionen Haitianer, die die dort arbeiten. Hispaniola nennt sich die Insel, auf der sich Haiti und die Dominikanische Republik befinden. Die Grenze zwischen beiden Ländern ist auch eine zwischen arm und reich. Den Reichtum wollen aber immer weniger Dominikaner mit ihrem Nachbarn teilen. Die dominikanische Regierung will hunderttausenden Dominikanern mit haitianischen Wurzeln das Bürgerrecht und den Pass entziehen und illegal im Land lebende Haitianer massenweise in ihr Heimatland deportieren. Über einen Konflikt, der zunehmend rassistische Züge annimmt, berichtet Peter Sonnenberg, ARD-Studio Mexiko.

Nepal / Katar: Zum Arbeiten in die Hölle:

Quul will in den nächsten Tagen seine Heimat verlassen. So wie Hunderttausende seiner nepalesischen Landsleute. Quul ist jung, arm, arbeitslos, aber er hat ein Visum bekommen für Katar. Das arabische Emirat am Persischen Golf, in dem 2022 die Fußballweltmeisterschaft stattfinden wird. Im Gegensatz zu Nepal ein superreiches Wüsten-Land, in dem seit vielen Jahren ein gewaltiger Bauboom ausgebrochen ist. Auf den dortigen Baustellen arbeiten über eine Million Gastarbeiter. Quul will einer von ihnen sein. Und er weiß, was ihn erwartet. 12-14 Stunden Schuften in sengender Sonne, ein karger Lohn, enge und hoffnungslos überfüllte Unterkünfte. Was Quul nicht ahnt - oder vielleicht nicht wissen will - jeden Monat verunglücken auf diesen Großbaustellen Dutzende von Arbeitern. Jeden Monat müssen Tote zurück transportiert werden, auch nach Nepal. Menschenrechtsorganisationen sprechen von modernem Sklavenhandel und erheben schwere Vorwürfe gegen Katar und auch gegen die FIFA, als Veranstalter der kommenden Fußballweltmeisterschaft. ARD-Korrespondent Jürgen Osterhage (Studio Neu Delhi) hat die Arbeitsmigranten in Nepal besucht.

Venezuela: Gespaltenes Land:

Chavisten verprügeln Oppositionelle. Oppositionelle verprügeln Chavisten. Es gibt Demonstrationen gegen die Regierung. Und es gibt Demonstrationen gegen die Opposition. Über 40 Menschen sterben in den letzten Monaten durch politische Gewalt. Auf beiden Seiten. Wir befinden uns in Venezuela, eigentlich einem der reichsten Staaten des lateinamerikanischen Kontinents. Aktuell aber ein Land, in dem Knappheit regiert. Ob Toilettenpapier, Milch, Grundnahrungsmittel oder Luxusartikel: Vieles ist nur schwer, manches gar nicht mehr zu kaufen. Ein Jahr nach dem Tod des Präsidenten Chavez regiert dessen Nachfolger Maduro ein Land, in dem Sozialismus nur noch auf dem Papier existiert und der wirtschaftliche und soziale Niedergang unaufhaltsam scheint. Unversöhnlich stehen sich zwei Lager gegenüber. Über einen Konflikt, der Venezuela zerreißen könnte, berichtet Walter Brähler (ARD Mexiko)

China: Die gestohlenen Mädchen:

Cheng kommt etwas zu spät zur Schule seiner Tochter. Der Vater will sie abzuholen, aber das Mädchen ist spurlos verschwunden. Neun Jahre ist das her, neun Jahre voller Schmerzen, voller Ungewissheit für die Eltern. Sie suchen weiter und kämpfen die ganze Zeit auch gegen ignorante Behörden in der chinesischen Provinz. Die lokale Polizei kümmert sich ungern um solche Fälle, sie sind zeit- und geldintensiv und selten von Erfolg gekrönt. Das macht sich schlecht in der Statistik. Cheng und seine Frau gelten inzwischen als Störenfriede. Statt Hilfe vom Staat gibt es Repressionen. Dabei ist Mädchenhandel in der Volksrepublik ein weitverbreitetes Verbrechen. Neben den Händlern profitieren vor allem die Eltern von Jungen, denn mit dem Kauf eines Mädchens kaufen sie eine Braut für den Sohn. Christine Adelhardt (ARD Peking) auf den Spuren eines traurigen aber lukrativen Geschäftes.

Schnappschuss aus Südafrika: Die Kunst ein Taxi anzuhalten:

Ulli Neuhoff (ARD Johannesburg)

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