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Weltspiegel

Australien: Great Barrier Reef in Gefahr:

Das Great Barrier Reef vor der Nordostküste Australiens ist das Korallenriff der Superlative: Von der Fläche etwa so groß wie Deutschland, ist es der einzige lebende Organismus, der sogar aus dem Weltall zu erkennen ist. Es erstreckt sich über eine Länge von 2300 Kilometern und ist die Heimat von 400 Korallenarten und 1500 verschiedenen Fischen. Bereits 1981 wurde das einmalige Ökosystem zum Weltnaturerbe erklärt. Doch die UNESCO ist zunehmend besorgt über den Zustand des Korallenriffs und erwägt, es auf die Rote Liste der bedrohten Welterbe-Stätten zu setzen. Denn das Riff leidet nicht nur unter den Folgen des Klimawandels und der Tropenstürme, sondern auch unter Pestiziden und Düngemitteln. Nun bedroht der Kohleboom das Riff: Um den Energiehunger in China und Indien zu befriedigen, sollen Kohlehäfen ausgebaggert und erweitert werden. Das umstrittenste Projekt liegt an der Küste Queenslands und damit direkt vor dem Great Barrier Reef: In Abbott Point soll der größte Kohlehafen der Welt entstehen. Dafür sollen drei Millionen Kubikmeter Schlamm ausgebaggert und direkt im Gebiet des Weltnaturerbes versenkt werden - das Great Barrier Reef als Schlammdeponie. Umweltschützer, Wissenschaftler und Tourismusveranstalter laufen dagegen Sturm und versuchen, das Projekt noch in letzter Minute zu stoppen.

Autor: Norbert Lübbers / ARD Singapur

Japan: Traumurlaub für Stofftiere: Frau Yamamoto und ihr Ehemann aus Tokio haben eine Traumreise gebucht: entlang der japanischen Westküste, vorbei an schroffen Felsen und dem leuchtend blauen Ozean. Ein Bootsausflug ist dabei und auch eine Fahrt mit der Seilbahn. Nur: das junge Ehepaar will die Reise nicht selber machen. Dafür haben die beiden einfach keine Zeit. Die Yamamotos haben den Trip für ihr Stofftier gebucht. Denn wer das Haus nicht verlassen kann, weil er zu alt, zu krank ist oder einfach zu viel arbeiten muss, für den gibt es die Stofftier-Reiseagentur. Statt Ehepaar Yamamoto erkundet also ihr kleiner Frottee-Hase die japanische Provinz - gemeinsam mit fünf weiteren quietsch-bunten Püppchen. Es gibt eine professionelle Reiseleiterin, die für das Wohl der Puppen sorgt. Sie macht auch Fotos vom reisenden Stofftier beim Spazierengehen, beim Mittagessen, beim grandiosen Sonnenuntergang am Meer. So können Herr und Frau Yamamoto zu Hause bleiben und sich trotzdem an der weiten Welt erfreuen. Abenteuerreisen für Stofftiere - der "Weltspiegel" ist eine Etappe mitgefahren.

Autor: Philipp Abresch / ARD Tokio

Großbritannien: „Kirche" für Atheisten: Sie singen beseelt im Chor - wie bei einem Gottesdienst. Sie halten stille Andacht - wie in der christlichen Messe. Was sie nicht haben - ist Gott. „Wir sind gottlose Gesellen und feiern das Leben", lautet das Motto der Sunday Assembly. Mit Popmusik und heiter-traurigen Gesprächen über die Sinnfragen des Lebens zieht die sogenannte Sonntagsversammlung Tausende Atheisten in ihren Bann. Gründer Sanderson Jones scharte vor einem Jahr ein paar Gleichgesinnte in London um sich, mittlerweile gibt es bereits 40 Gruppen im Königreich. Ein Guru will der Ex-Comedian nicht sein. Er bietet Menschen, die in der Anonymität und Hektik der Großstadt Nähe und Spiritualität suchen, eine Gemeinschaft unter Gleichgesinnten abseits der offiziellen Kirchen. „Wir haben uns die besten Elemente einer Kirche genommen - und lassen Gott einfach weg," ist die Devise von Jones. Nachdem sich 76 Prozent der Briten als nicht religiös bezeichnen, dürfte er bei vielen modernen Sinnsuchern eine große innere Leerstelle angesprochen haben.

Autor: Frank Jahn / ARD London

Schnappschuss aus Kenia:: In Nairobi werden überall auf der Straße wuchtige, plüschige XXL-Sofas zum Kauf angepriesen und unsere Korrespondentin ging der Frage nach: Warum lieben gerade die Kenianer in ihrem feucht-warmen Klima Polstersofas so sehr?

Autorin: Shafagh Laghai / ARD Nairobi

San Francisco: Asiaten erobern die Bay Area: Bei Schuldirektor Zach Larsen von der Mission San Jose High School im Silicon Valley kommen schon 90 Prozent der Schüler aus asiatischen Familien. Über ein Drittel der Bevölkerung von San Francisco hat bereits asiatische Wurzeln. Ob Nachfahren chinesischer Eisenbahnarbeiter oder neue Einwanderer aus Singapur und Taiwan - sie alle sind ungewöhnlich erfolgreich in Amerika. Mit Fleiß und Ehrgeiz arbeiten sie für ihren gesellschaftlichen Aufstieg und versuchen gleichzeitig ihre Traditionen zu bewahren. Besonders unter den vielversprechenden Start Ups im Silicon Valley sind immer mehr Jungunternehmer aus Asien. Für manch weißen Amerikaner eine neue Erfahrung, nicht mehr automatisch an der Spitze und in mancher Beziehung bereits in der Minderheit zu sein.

Die Veränderungen an der kosmopolitischen Pazifikküste der USA waren schon immer eine Art Vorausschau für die kommenden Entwicklungen in ganz Amerika.

Autor: Stefan Niemann / ARD Washington

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