Mo., 27.10.14 | 04:50 Uhr
Das Erste
Weltspiegel
Ukraine: Quo vadis?:
Wohin steuert die Ukraine? Kommenden Sonntag finden Parlamentswahlen statt, die das Land verändern sollen. Dabei kann gar nicht überall gewählt werden. Weder in weiten Teilen des Ostens, in dem sich noch immer Separatisten und Armee beschießen, noch auf der Krim. ARD-Korrespondentin Golineh Atai, ARD Moskau, hat eine Frau mit einer bewegenden Geschichte getroffen. Im August wurde Irina Dovgan während einer von den Separatisten organisierten Militärparade und Zurschaustellung von Kriegsgefangenen an den Pranger gestellt. Sie hatte für das ukrainische Militär Lebensmittel besorgt, war dabei gefangen genommen worden, wurde an einen Mast angekettet, grotesk mit ukrainischen Farben verkleidet, beschimpft und bespuckt.
Nach ihrer Freilassung luden die UN sie ein, über ihre Gefangenschaft öffentlich zu sprechen. Nun kandidiert sie als parteilose Abgeordnete für das Parlament.
Ausgerechnet in der befreiten Nachbarstadt von Donezk, Slawyansk.
Syrien: Zerstörtes Land: Seit dreieinhalb Jahren tobt ein Krieg in Syrien, der weite Teile des Landes mittlerweile fast vollständig zerstört hat. Trotzdem hält sich Präsident Assad im Amt. Seit dem Erstarken der Terrororganisation „Islamischer Staat" sieht der Diktator sogar wieder eine Chance, sich dem Westen als Alliierter im Kampf gegen Terror anzubieten. Konsequent werden eigene Kriegsverbrechen, der mutmaßliche Einsatz von Giftgas, das Abwerfen von Fassbomben und das Aushungern und Bombardieren von ganzen Stadtvierteln ausgeblendet. ARD-Korrespondent Thomas Aders, ARD Kairo, berichtet aus der syrischen Hauptstadt Damaskus. Dort hat er auch die Chefberaterin Assads, Buthaina Shaaban, besucht.
Malawi: Die Mouse-Boys: Es gibt Snacks, die sind nicht jedermanns Sache. Zum Beispiel: Gekochte Mäuse. Ungewöhnlich ist das in Malawi, einem Land im Süden Afrikas, auch nicht. Da gelten Mäuse-Kebabs als Spezialität. vier junge Burschen haben sich mit dem Verkauf von Mäuse-Kebabs damit am Straßenrand bei Balaka ihren Lebensunterhalt verdient. Und weil nicht gerade viele an ihrem Verkaufsstand vorbeikamen, haben sie zwischendurch immer wieder Musik auf selbstgebastelten Instrumenten gemacht. Mittlerweile sind die Jungs entdeckt worden, haben eine Europa-Tournee hinter sich und sind doch sprichwörtlich auf dem Boden geblieben. Das erspielte Geld stecken sie in die Entwicklung ihres Dorfes. Und sie haben sich neue Gitarren gekauft. Ulli Neuhoff, ARD Johannesburg, hat die „Mouse-Boys" besucht.
Indonesien: Der Fluch der Schatzinsel: Bangka ist eine indonesische Insel, die reich ist. Bangka ist aber auch eine Insel, die gerade zerstört wird. Der Grund: Zinn.
Das Erz steckt in Blechdosen, Autos und vor allem: in Smartphones und Tablet-Computern. Zinn ist somit eines der wertvollsten Metalle der Welt. Seit 13 Jahren wird das Metall auf der Insel Bangka abgebaut. Sowohl im Landesinnern als auch auf dem Meeresgrund. Meistens geschieht dies illegal in eigentlich geschützten Waldgebieten oder auf in Ufernähe schwimmenden Plattformen im Meer. Die Arbeit ist gefährlich, viele verletzen sich. Das Trinkwasser ist mit Schwermetallen verseucht. Jeden Monat sterben Menschen. Und doch: Fast die Hälfte der Inselbewohner verdingt sich als Minenarbeiter. Nicht selten auch Kinder. Die großen internationalen Firmen reißen sich um den wertvollen Schatz aus Bangka. Philipp Abresch, ARD Singapur, hat die Insel besucht, die vielerorts mehr einer unwirtlichen Kraterlandschaft gleicht, denn einem bewohnten Ort.
USA: Supermänner als Wohltäter: Ob New York, Milwaukee, Atlanta oder Miami. Überall in den USA ist ein merkwürdiges Phänomen zu beobachten. Batman, Superman und viele weitere Comic-Helden streifen durch die Straßen und helfen Bedürftigen. „Real Life Super Heroes" - Superhelden im echten Leben nennen sie sich. Verkleidet nach ihren Vorbilden aus der Film- und Comic-Geschichte. Im richtigen Leben sind sie Studenten, Architekten oder Arbeiter. Doch wenn es Abend wird, verkleiden sie sich, ziehen Masken auf und Kostüme an - und helfen Bedürftigen und Armen. Supermänner als Sozialarbeiter: Mittlerweile gibt es Hunderte von ihnen, gut vernetzt über das Internet. Über eine skurrile Art der Nachbarschaftshilfe berichtet Stefan Niemann, ARD Washington.
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