Mo., 02.03.15 | 04:50 Uhr
Das Erste
Weltspiegel
Indien: Schlachthöfe für die „Heilige Kuh“:
Kühe sind in Indien heilig. Soweit die Theorie. In der Praxis aber lässt sich auch in Indien mit Kuhfleisch ein gutes Geschäft machen. Indien gehört zu den großen Rindfleischexporteuren in Asien. Ganz legal geht es dabei nicht immer zu. Es gibt Banden, die Kühe stehlen. Es gibt tausende illegale Hinterhof-Schlachthöfe, in denen Kuhfleisch flugs zu Büffelfleisch umdeklariert wird. Indische Politiker sprechen von einem weitverzweigten mafiösen System.
Gleichzeitig wächst bei konservativen Hindus der Kult um die Kuh, für die eigene „Altenheime“ und „Sanatorien“ eingerichtet werden. Eine Reportage rund um Moral, Religion und Geschäft von Markus Spieker, ARD Studio Neu Delhi.
Libyen: Zerrissenes Land: Libyen ist ein gescheiterter Staat: keine funktionierende Regierung, Städte, die von der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ unterwandert werden, Milizen, die sich gegenseitig bekämpfen, Schleuserbanden, die über Libyen zehntausende afrikanische Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Europa schleusen.
Die Mittelmeer-Stadt Misrata gilt als eine Hochburg der libyschen Islamisten. Doch es geschieht Wunderliches in der Hafenstadt: Eine islamistische Miliz, die Christen und ein koptisches Gotteshaus schützt und gleichzeitig auch als Küstenwache unterwegs ist, um das Flüchtlingsproblem einzudämmen, Milizenführer, die sich gegen den „Islamischen Staat“ stellen.
Eine Reportage über ein zerrissenes Land, das nicht so einfach zu verstehen ist, von ARD-Korrespondent Volker Schwenck, ARD Studio Kairo.
Italien: Flüchtlings-Grab Mittelmeer: Menschen, die ertrinken, Menschen, die auf Booten erfrieren: Das Mittelmeer ist für abertausende Flüchtlinge aus Afrika und dem Nahen Osten zu einem Grab geworden. Und Europa schaut hilflos zu.
Aber ist der Alte Kontinent wirklich so hilflos? Könnte nicht mehr getan werden, um Schleuserbanden zu bekämpfen, um Menschenleben auf dem Meer zu retten?
Aus Lampedusa berichtet Katja Rieth, ARD Studio Rom.
Russland: Die Dachkletterer von Moskau: Arm raus, Handy in Position bringen, lächeln, klick: Fertig ist das Selfie. Sekunden später zirkuliert das Foto durch das World Wide Web. Just for fun.
Den besonderen Kick aber suchen Jugendliche, die der „Roofer-Szene“ angehören. Sie erklimmen die höchsten Gebäude ihrer Stadt, porträtieren sich selbst in schwindelerregenden Höhen und Situationen und werden so schnell zu den Topstars des Internets. Ganz besonders Jugendliche in Moskau. Für die Extremkletterer dort gilt nur ein Motto: „more risk - more fun“.
Eine Reportage von Caroline Wenzel, SWR Stuttgart
Palästina: Five broken cameras: Vor neun Jahren kaufte ein Vater eine kleine Kamera, um das Heranwachsen seines Sohnes im Dorf Bil'in im Westjordanland zu dokumentieren.
Zur selben Zeit beschlagnahmte die israelische Armee Land und zerstörten Olivenhaine. Es entstand eine israelische Siedlung. Dagegen demonstrierten die Dorfbewohner friedlich, doch die Armee schoss scharf. Vater Imad hat alles gedreht, jedes Jahr mit einer neuen Kamera, weil sie bei den Demonstrationen immer wieder kaputt ging.
Nach fünf Jahren entstand der Dokumentarfilm „Five broken cameras“. Heute dreht Imad mit der sechsten Kamera. Die Demonstrationen gibt es immer noch.
Eine Reportage von Richard C. Schneider, ARD Studio Tel Aviv
Schnappschuss: Warum tragen englische Richter Perücken?: Hanni Hüsch, ARD Studio London
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