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Weltspiegel

USA: Endlich Gerechtigkeit für Schwarze?:

Autorin: Tina Hassel

Am 7. März vor 50 Jahren schlugen Polizisten den ersten Marsch von Selma im US-Bundesstaat Alabama brutal nieder. Aber am Ende setzten sich die Bürgerrechtsaktivisten durch. Ein symbolisches Datum. Das weiß auch Präsident Barack Obama. Zum Jahrestag will er reden, auf der Brücke, über die der legendäre Marsch verlief, an dem auch Martin Luther King teilnahm. Alle Blicke richten sich nun auf den kleinen Ort. Denn neben Obama pilgern auch viele andere Politiker dorthin. Aber wird das etwas ändern? Das fragt sich Brandi Hatter. Die 20-jährige Studentin ist in Selma aufgewachsen. Die Gemeinde ist bis heute von Armut und Problemen zwischen Weiß und Schwarz geprägt. Brandi will mehr Gerechtigkeit. Gerade jetzt nach Ferguson und so vielen anderen Vorfällen, bei denen Schwarze Opfer von Polizeigewalt wurden. Auch Chuck Fager hat nie aufgehört, für die Rechte der Schwarzen zu kämpfen. Damals, 1965, saß er eine Nacht gemeinsam mit Martin Luther King in einer Gefängniszelle. Die Erinnerung ist für ihn auch Verpflichtung. Tina Hassel erlebt mit Brandi Hatter und Chuck Fager die Rede von Barack Obama, dem ersten schwarzen US-Präsidenten. Dieses Mal erhoffen sich die Menschen von ihm klare Worte.

China: Der neue Mao: Autorin: Christine Adelhardt

Zhang Jialong war ein junger optimistischer Reporter bei einem Onlineportal. Als er die Chance zu einem Gespräch mit dem amerikanischen Außenminister Kerry bekam, sagte er begeistert zu, nicht ahnend, dass er damit seine berufliche Zukunft besiegelte. Der junge Mann war zu offen, sprach die Zensur im Netz an. Das gefiel den Behörden nicht. Er verlor nicht nur seinen Job, sondern auch die Perspektive, je wieder in Peking Fuß zu fassen. „Es ist typisch für die proletarische Diktatur in China, dass sie all diejenigen, die ihr nicht passen, zu Feinden erklärt.“ JialongsSchicksal ist nur ein Beispiel für die momentane Stimmung in der Volksrepublik. Jedes kritische Wort ist zu viel. So pragmatisch Xi Jinping in Wirtschaftsfragen auftritt, so sehr ist er Hardliner in allen anderen Bereichen. Die Angst regiert. An den Universitäten trauen sich Professoren nicht mehr, über andere Ideen zu diskutieren. Künstler und Journalisten müssen wieder an Marxismusschulungen teilnehmen. Die Ideologie steht über allem. China-Korrespondentin Christine Adelhardt hat beobachtet, dass es eine Renaissance der Mao-Zeit gibt. Xi Jinping wird immer mehr zum Alleinherrscher.

VAE/Abu Dhabi: Falken als Leidenschaft: Autor: Thomas Aders

Aqaab hat zwar auch eine Arbeit, aber spätestens um 15 Uhr geht´s raus in die Wüste, wo er mit Freunden seine wahre Leidenschaft pflegt: die Falknerei. Der Mann aus Abu Dhabi ist zwar verheiratet und hat Kinder, aber die müssen hintanstehen. Von September bis März sind die Falken das Wichtigste in seinem Leben. Sheeba, sein Lieblingsfalke, wohnt sogar bei ihm zu Hause. Die Raubvögel sind in den Vereinigten Arabischen Emiraten weit mehr als nur ein Hobby. Aqaabs Onkel erzählt, dass er selbst noch in der Wüste gelebt hat. Damals hing das Leben vieler von den Falken ab, denn sie jagten das Essen für die Beduinen. Heute haben alle Falkner Geld genug, um sich alles, was sie sich wünschen, zu kaufen, aber sie wollen die Tradition hochhalten, die früher überlebenswichtig war. Der Beduinensohn Aqaab hat Thomas Aders mit in die Wüste genommen zur Falkenjagd.

Südkorea: Vom Kasino in den Tod: Autor: Uwe Schwering

Es ist ein Kampf gegen Windmühlen, Pastor Bangs Einsatz gegen die Spielsucht seiner südkoreanischen Landsleute. In Kangwonland ist ein Paradies für Spieler entstanden, das für viele zur Hölle wird. Sie reisen aus dem ganzen Land nach Sabuk. Denn dort ist das einzige Kasino, in dem auch Südkoreaner spielen dürfen. Bis zu 8000 Menschen setzen am Tag alles auf eine Karte. Vor allem Männer, aber auch immer mehr Frauen werden anfällig. Die Einstiegsdroge seien die Glücksspiele auf dem Smartphone, so Suchtexperten. Rund um das Kasino leben unzählige Spieler in ihren Autos, haben alles verloren. Kein Geld für die Rückreise, kein Kontakt mehr zur Familie. Pastor Bang findet immer wieder Menschen, denen Selbstmord als letzter Ausweg erscheint. Der Geistliche ist einer der wenigen Kritiker des Kasinos. Denn für die Provinz war das Glücksspiel die Rettung aus der wirtschaftlichen Not. Jetzt boomt die Region. 35 Millionen Euro Steuereinnahmen jährlich haben die einstige Bergbaugemeinde saniert. Für ethische Bedenken ist da wenig Platz. Aber offen zeigen will man das Geschäft mit der Sucht auch nicht. Uwe Schwering ist es trotzdem gelungen, einen Blick in diese Welt aus Spiel und Verzweiflung zu werfen.

Großbritannien: Klassenkampf in Schottland: Autor: Frank Jahn

Es ist eine Zahl, die aufhorchen lässt: Die Hälfte von Schottland gehört 432 Privateigentümern, viele davon Lords und Earls. Besitzverhältnisse wie aus einer anderen Zeit. Auf der einen Seite steht der Adel, der alles so lassen will, wie es ist. Auf der anderen Seite Vertreter von Gemeinden, die sagen, es kann nicht sein, dass im 21. Jahrhundert noch feudale Verhältnisse herrschen. Das Land müsse gerechter verteilt werden. Auch wenn es Grundbesitzer wie Lord David Johnstone gibt, mit dem die Bürger auf seinem Estate kein persönliches Problem haben. Trotzdem treten sie für eine grundsätzliche Landreform ein, und die erhoffen sich die Schotten von der Scottish National Party. Zwar musste sich die Partei beim Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands geschlagen geben, jetzt aber präsentiert sie sich als Fürsprecher des vielbeschworenen kleinen Mannes. Rückenwind für die Gemeinde auf Harris. Sie will die Insel dem privaten Eigentümer abkaufen. Dieser lasse die Häuser nur verfallen, kümmere sich um nichts, biete den Menschen keine Perspektive. Frank Jahn hat die sturmumtoste Insel besucht.

Schnappschuss: Ghana - Warum tragen Frauen alles auf dem Kopf?: Autorin: Sabine Bohland

Mehrere Koffer, Eierkartons, Gemüsekisten und vieles mehr - all das balancieren in Ghana vor allem Frauen auf dem Kopf. Afrika-Korrespondentin Sabine Bohland will wissen, warum das so ist, und startet den Selbstversuch. Ein nicht gerade einfaches Unterfangen.

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