Mi., 10.11.21 | 22:50 Uhr
Das Erste
Weltspiegel extra: Lukaschenkos Falle
Flüchtlinge in Belarus: Ein humanitäres Drama
Seit Wochen winkt der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko immer mehr Migranten in sein Land, die von dort aus in die EU und vor allem nach Deutschland wollen. Jetzt sitzen viele von ihnen vor der polnischen Grenze in der Falle; unter freiem Himmel und bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Polen hat die Grenze weitgehend dicht gemacht mit Stacheldraht und Tausenden von Grenzschützern. Wer es dennoch auf EU-Boden schafft und nicht nach Deutschland durchgewunken wird, den schicken die Grenzschützer meist zurück nach Belarus. Betroffene, die nach Tagen im Wald und teils mehreren solcher – nach EU-Recht illegaler – Pushbacks aufgeben und zurück in ihre Heimat wollten, berichten, dass belarussische Sicherheitskräfte sie mit Gewalt daran gehindert haben.
Lukaschenkos Rache und die Hilflosigkeit der EU
Ein humanitäres Drama, das der „letzte Diktator“ Europas von langer Hand geplant hat, als Rache für EU-Sanktionen gegen sein Land. Der "Weltspiegel extra" zeigt gemeinsam mit den ARD-Studios Warschau, Moskau und Brüssel, wie Lukaschenko diesen Konflikt seit Wochen immer weiter schürt, wie Polen an seiner Grenze auf Härte setzt und die EU vor allem Hilflosigkeit demonstriert. Einige sprechen von einer neuen Form der hybriden Kriegsführung. Sie setzt auf die gesellschaftliche Verwundbarkeit liberaler Gesellschaften beim polarisierenden Thema Migration und nimmt den Tod flüchtender Menschen dabei bewusst in Kauf.
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