Di., 11.04.17 | 22:45 Uhr
Das Erste
Weltspiegel extra: Hunger in Ostafrika
Seit zwei Tagen harren sie unter einem Baum aus. Zu schwach, um weiter zu ziehen. Zuvor war die Familie Hunderte von Kilometern zu Fuß unterwegs, über Wochen hatten sie sich im Busch versteckt, ohne sauberes Wasser, fast ohne Essen. Mit nur einem Ziel: Dem Bürgerkrieg zu entkommen. Jetzt können sie nicht mehr. Ausgezehrt, kurz vor dem Hungertod, als sie von den Helfern von World Vision gefunden werden.
Zur "schwersten humanitären Krise seit 1945" könnte sich diese Hungersnot in Ostafrika entwickeln, sagt der UN-Nothilfekoordinator O'Brien und bittet die Weltgemeinschaft verzweifelt um Hilfe.
Eine Region in Not
Volker Schwenck reiste mit seinem Team in den Süd-Sudan. Dort hat er Flüchtlinge in der Provinz Wau getroffen und Hilfsorganisationen begleitet: Ärzte, die verzweifelt um das Leben der Hungernden ringen. Die humanitäre Katastrophe beschränkt sich aber nicht auf den Süd-Sudan. Die ganze Region Ostafrika ist betroffen. Bürgerkriegsländer wie Süd-Sudan oder Somalia, aber auch politisch stabile Länder wie Uganda oder Kenia. Rund 20 Millionen Menschen sind von der Hungersnot bedroht.
Ursachen der Krise
In Kenia trägt nicht nur der ausbleibende Regen, sondern auch der Faktor Mensch mit Schuld an der bedrohlichen Situation. Die Bevölkerungsexplosion der vergangenen Jahre hat in Kenia nicht dazu geführt, dass die Viehnomaden ihre Lebensweise geändert haben.
Dafür verantwortlich ist in Kenia auch politisches Versagen, wie Sabine Bohland zeigt. Falsches Management, schlechte landwirtschaftliche Beratung, Korruption und eine Bevölkerung, die ungebremst wächst. Eine andere Seite der Hungersnot in Ostafrika.
Ein Film von Volker Schwenck und Sabine Bohland
Stand: 11.04.2017 10:07 Uhr
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