Di., 04.07.17 | 22:45 Uhr
Das Erste
Weltspiegel extra: Mossul – Die Befreiung
Die Stadt galt als die Hauptstadt des IS. Hier in der Al-Nuri-Moschee hatte der IS-Chef Al Baghdadi das Kalifat ausgerufen. Auf dem Höhepunkt seiner Macht herrschte der IS über bis zu acht Millionen Menschen im Irak und in Syrien. Jetzt ist Mossul praktisch vom IS befreit. Einzelne Scharfschützen haben sich noch in den engen Gassen von West-Mossul verschanzt. Haus um Haus und Gasse um Gasse kämpfen sich die irakischen Spezialeinheiten durch den Westteil der Stadt. ARD-Korrespondent Volker Schwenck und sein Team sind dabei, als sich ganze Familien aus Kellern über Leitern durch die Trümmer vor den IS-Scharfschützen in Sicherheit bringen. Einmal geraten sie sogar selbst ins Kreuzfeuer.
Die Kämpfe toben seit Monaten
Der Ostteil der Stadt ist schon länger befreit. Der Kampf um die Befreiung des Westteils von Mossul tobt seit Januar. Zehntausende Zivilisten hat der IS als menschliche Schutzschilde missbraucht. Über Monate sind sie der Willkür des IS und den Bomben und Granaten der angreifenden Irakischen Sicherheitskräfte ausgesetzt. Hunderte kommen durch Luftangriffe der US-geführten Anti-IS-Koalition ums Leben. Hunderttausende fliehen. Viele sterben bei dieser Flucht, werden Opfer der Scharfschützen des IS.
Aus Nachbarn wurden Feinde
Die Terror-Organisation IS hat ihre irakische Hauptstadt verloren, kontrolliert jetzt nur noch wenige Gebiete im Irak. Der Niedergang des sogenannten Islamischen Staates ist unübersehbar. Doch der Wiederaufbau Mossuls wird eine Herausforderung, und es wird lange dauern, bis die Menschen in die zerstörte Stadt zurückkehren können. Noch länger wird es dauern, bis das Misstrauen vieler Iraker gegeneinander überwunden ist. Denn der IS hat oftmals aus Nachbarn Feinde gemacht.
Ein Film von Volker Schwenck
Stand: 07.07.2017 11:38 Uhr
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