Mi., 25.04.18 | 03:40 Uhr
Das Erste
Weltspiegel-Reportage: Die Hüter vom Krüger Nationalpark
Rendani Nethengwe hält eine blutige Patrone in seiner Hand, der Ranger hat sie eben aus dem leblosen Elefantenkörper herausgeschnitten. "Es ist traurig", sagt er. "Wilderer zerstören die Zukunft unseres Landes – die Tiere sind unser Kapital, sie bringen Touristen und damit Geld ins Land." Nethengwe ist einer der erfahrensten Ranger im südafrikanischen Krüger Nationalpark und für den Schutz der Tiere in jeder Hinsicht verantwortlich: Mal ist er im Kampf gegen die Wilderer im Einsatz – mal mit dem Tierarzt Peter Buss unterwegs.
Und der ist zurzeit sehr besorgt um die Elefanten im Park. Denn vor kurzem hat er ein totes Tier untersucht und in den Blutproben den menschlichen Tuberkulose-Erreger entdeckt. "Das könnte eine große Bedrohung unserer Elefanten sein", sagt er. Regelmäßig nimmt er nun Blutproben der Tiere.
Gute Nachrichten von den Wildhunden
Zu den seltensten Tieren im Krügerpark aber gehören die Wildhunde. Und hier gibt es eine gute Nachricht. "Wir haben jetzt wieder eine richtig große Gruppe hier im Park", sagt Antoine Marchal. Antoine Marchal ist Zoologe, aus vielen Einzeltieren hat er eine neue Gruppe zusammengestellt. Normalerweise funktioniert das nicht. Es könnte in einem blutigen Gemetzel enden – oder eben doch als glückliche Familie. Überleben jedenfalls können Wildhunde nur in großen Jagdgemeinschaften. Es ist ein Experiment um die selten gewordenen Tiere vor dem Aussterben zur retten.
Die Reportage begleitet Ranger Nethengwe, Tierarzt Peter Buss und den Zoologen Antoine Marchal auf ihren Streifzügen – bei der Betäubung eines Elefanten für den Tuberkulose-Check, bei der Jagd nach Wilderern und bei der Beobachtung des Familienlebens der Wildhunde.
Eine Reportage von Thomas Denzel
Stand: 03.08.2019 01:43 Uhr
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