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Die mutigen Surferinnen von Cox’s Bazar

Am Strand von Cox's Bazar, im Süden von Bangla Desh, bringt Shaifullah Sefat jungen Mädchen das Surfen bei. | Bild: DasErste

Am Strand von Cox's Bazar, im Süden von Bangla Desh, bringt Shaifullah Sefat jungen Mädchen das Surfen bei.

Acht Mädchen trainieren zur Zeit im Surfclub. Zahlen müssen sie nichts. Der Club finanziert sich aus Spenden.

Sumi ist 13. Sie sagt, seit sie surft, hat sich ihr Leben verändert. Aus einem ängstlichen Mädchen wurde ein selbstbewusster Teenager. Sie hat sich dem Verbot des Vaters widersetzt. Jetzt duldet er ihren Sport.

Der Trainer sieht nicht ein, warum Surfen nicht auch was für Mädchen sein sollte. Er selbst hatte als Junge alle Freiheiten. Doch die Gesellschaft in Bangladesh ist konservativ und streng gläubig. Schon mit 14 werden viele Mädchen verheiratet.

Misstrauisch beäugen die Männer auf den Fischerbooten die Surferinnen, die im Wasser auf die Welle warten. Sport in der Öffentlichkeit schicke sich nicht für die Mädchen, schimpfen viele.

Sumi kommt fast jeden Tag an den Strand und übt. Sie will richtig gut surfen lernen. Aber erst nach der Schule, denn sie will nicht nur Surferin, sondern auch Ärztin werden.

Nasima blickt sehnsüchtig aufs Meer. Sie war einmal eine richtig gute Surferin und hatte Träume, wie Sumi. Doch dann heiratete sie, und alles wurde anders. Nicht nur, dass sie jetzt Mutter eines Sohnes ist.

Seit der Geburt ihres Sohnes verbietet Nasimas Mann ihr das Surfen und droht ihr ganz offen: "Wenn sie wieder surfen geht, werde ich sehr böse reagieren." Sie soll für seine Eltern sorgen und für seine Nichte. Dabei wünscht sie sich nichts sehnlicher, als wieder surfen zu können.

Sumi will sich nicht einschüchtern lassen. Selbstbewusst sagt sie: "Ich werde so einen Mann einfach nicht heiraten, sondern nur einen, der mir erlaubt, mein eigenes Leben zu leben."

Strahlende Surfschülerinnen, stolze Surflehrer und ein begeistertes ARD-Team: Gruppenfoto am Strand von Cox's Bazar zum Abschied des "Weltspiegel"-Drehs. Für einen Moment lang will niemand daran denken, wie schnell diese Unbeschwertheit vorbei sein kann.