So., 08.09.19 | 19:20 Uhr
Das Erste
Afghanistan: Trump bricht Friedensgespräche mit Taliban ab
Wieder müssen sie einem der ihren die letzte Ehre erweisen. Ein Anschlag der Taliban tötete den 34-jährigen Oberfeldwebel Ortiz und elf weitere Menschen. Außenminister Pompeo kommt extra zum Flughafen. Weit mehr als 2.000 US-Soldaten sind bereits in den 18 Jahren Afghanistan-Einsatz gestorben. Doch dieser ist einer zu viel. Das macht der US-Außenminister klar – vor allem so kurz vor dem vermeintlichen Abschluss der Verhandlungen zwischen den USA und den Taliban. Pompeo ist auf allen Fernsehkanälen präsent. "Wir waren knapp davor, aber die Taliban haben eine Reihe von Verpflichtungen nicht eingehalten. Das hat Präsident Trump dazu gebracht, die Verhandlungen abzubrechen. Er will nicht mit jemand arbeiten, der sich nicht an die Vereinbarungen hält. Ein Abkommen ist nur ein Stück Papier. Das Verhalten muss sich ändern."
Zuvor hatte US-Präsident Trump auf Twitter ein geheimes Treffen in Camp David abgesagt. Dort wollte er sich separat mit den Taliban und dem afghanischen Regierungschef treffen. Ein Abkommen hätte die Grundlage für einen Truppenabzug sein können.
Afghanische Regierung hofft auf Gespräche mit Taliban
Die afghanische Regierung hat die Verhandlungen, an denen sie nicht beteiligt war, immer kritisiert. Jetzt hofft sie auf direkte Gespräche mit den Taliban. "Wir glauben fest an einen Prozess, den afghanische Regierung und Volk selbst leiten und verantworten können", sagt Sediq Sediqqi, Sprecher des afghanischen Präsidenten Ghani.
Donald Trump ist statt zu Verhandlungen nach Camp David zum Golfplatz gefahren. Ob die Gespräche mit den Taliban nur ausgesetzt oder komplett gescheitert sind, ist derzeit noch offen.
Autorin: Claudia Buckenmaier, ARD Studio Washington
Stand: 09.09.2019 11:07 Uhr
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