Sa., 15.10.22 | 16:30 Uhr
Das Erste
Weltspiegel-Reportage: Last Exit Moldau
Ein deutscher Hafenmanager am Rande Europas
Es begann als Abenteuer und ist jetzt eine geopolitische Herausforderung. Vor acht Jahren gab der Ökonom Mathias von Tucher mit Ende 40 seinen sicheren Job in Deutschland auf und zog nach Moldawien. Hier managt er seitdem den internationalen Freihafen Giurgiulesti an der Donau.
Der Krieg in der Ukraine, die nur wenige Meter hinter dem Hafen beginnt, bringt neue Herausforderungen. Weil die ukrainischen Häfen am Schwarzen Meer von der russischen Armee blockiert sind, sollen viele Güter aus dem Land in Giurgiulesti umgeschlagen werden. Doch dafür reichen die Kapazitäten nicht. Ein neues Terminal ist in Planung, wird allerdings erst im nächsten Jahr fertig sein. Vor den Toren des Hafens stauen sich die Lastkraftwagen, die darauf warten, am Zoll oder an den Grenzübergängen nach Rumänien oder in die Ukraine abgefertigt zu werden. Manche Fahrer stehen bis zu einer Woche in Giurgiulesti, bis sie weiterfahren können.
Der Hafen als Hoffnungsanker
Für die Anwohner ist der Lkw-Verkehr, vor allem die Abgase und der Lärm, eine große Belastung. Trotzdem nimmt die Bürgermeisterin des Ortes, Tatiana Galateanu, den Hafen vor allem als eine große Chance für die Region wahr, denn er bietet Arbeits– und Ausbildungsplätze. Ein Hoffnungsanker in einem Land, welches darunter leidet, dass die jungen Menschen weggehen, um sich woanders eine Zukunft aufzubauen.
Ein Film von Tom Fugmann
Stand: 20.10.2022 16:48 Uhr
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