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Weltspiegel-Reportage: Spanien – Leben nach der Krise

Wirtschaftskrise in Spanien
Wirtschaftskrise in Spanien | Bild: picture alliance / AP Photo / Daniel Ochoa de Olza

Spanien hat wieder eine gewählte Regierung. Das Land verzeichnet stolz ein solides Wirtschaftswachstum von mehr als drei Prozent – ein Spitzenwert in Europa. Die Arbeitslosigkeit ist gesunken, von 25 Prozent zwei Jahren auf etwa 20 Prozent Ende 2016. Auf dem Papier also scheint die Krise überwunden. Aber wie geht es den Menschen?

Jörg Rheinländer hat sich auf Spurensuche in ganz Spanien begeben. Was ist aus denen geworden, die an der Krise vor wenigen Jahren fast verzweifelt wären? Familienvater Manuel aus Valencia wollte sich vor vier Jahren umbringen, weil er seine Hypothek nicht mehr abbezahlen konnte. Er ist längst nicht der einzige, der aus Verzweiflung keinen anderen Ausweg mehr sah.

Die Krise hat Narben hinterlassen

Ángel hat sich nicht unterkriegen lassen. Der Bürgermeister eines kleinen Ortes in der Extremadura war 2012 fast drei Monate lang im Hungerstreik. Bis heute kämpft er weiter für seinen Traum vom Dorf, das komplett auf Solarenergie setzt. Javier arbeitete sein Leben lang als technischer Zeichner. Bis die Krise ihn aus seinem Job warf. Da beschloss er, Schuhputzer in Malaga zu werden. Bis heute ist er nicht in seinen eigentlichen Beruf zurückgekehrt. Inzwischen ist er bekannt wie ein bunter Hund, überlebt mehr schlecht als recht und findet, dass in Spanien grundsätzlich etwas schief läuft.

Die Schicksale dieser Menschen geben einen tiefen Einblick in die eigentliche Geschichte der Wirtschaftskrise in Spanien. Der Aufschwung, der sich in Zahlen inzwischen recht gut liest, ist im Leben der meisten Menschen noch nicht angekommen – und auf ihren Seelen hat die Krise tiefe Narben hinterlassen. 

Ein Film von Jörg Rheinländer

Stand: 14.07.2019 01:32 Uhr

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