So., 03.03.13 | 16:30 Uhr
Flucht aus dem Tunnel
Richtiges Verhalten bei Gefahren
Tausende Autofahrer müssen täglich durch Tunnel und viele plagt dabei ein mulmiges Gefühl. Zu präsent sind die Bilder von schrecklichen Brandkatastrophen. Aber wie verhält man sich richtig bei einem Unfall oder auch einer Panne im Tunnel?
Tunnel führen zwar schnell zum Ziel, doch sie bergen auch ganz eigene Gefahren. Kommt es zu einer Gefahrensituation, verfallen Menschen schnell in Panik und verhalten sich kopflos, machen intuitiv das Falsche.
Feuer im Tunnel
Wenn es im Tunnel brennt und alles stark verqualmt ist, sollte man niemals im Auto sitzen bleiben, sondern sofort den Motor abstellen, das Auto verlassen und in Richtung Fluchtweg gehen, rät Claus-Dieter Hauck vom Tiefbauamt Stuttgart. Alle 150 bis 200 Meter haben die meisten Tunnel eine Fluchtmöglichkeit. Und wer sich dann hinter einer Feuerschutztür befindet, ist auch in Sicherheit.
Über spezielle Feuermeldekabel an der Tunneldecke geht die Meldung direkt zur Feuerwehr. In den Leitzentralen, wie beispielsweise in Stuttgart, koordinieren die Rettungskräfte den Einsatz
Wichtig ist aber, dass sich die Menschen im Tunnel selbst in Sicherheit bringen und so schnell wie möglich die Fluchtwege suchen.
Die Rettungskräfte haben viele Möglichkeiten, um an eine Unglücksstelle zu kommen. Sebastian Fischer von der Feuerwehr Stuttgart erklärt, dass die Feuerwehr nicht den ganzen Tunnel durchqueren muss. Wenn die Einsatzkräfte wissen, wo die Brandstelle ist, können sie oft deutlich kürzere Wege nehmen und sind schnell am Einsatzort.
Ganz wichtig: Wer sein Auto verlässt, sollte auf jeden Fall den Schlüssel stecken lassen, was jedoch die meisten Autofahrer nicht wissen. Viele abgeschlossene Fahrzeuge im Tunnel können sonst die Lösch- und Rettungsfahrzeuge blockieren oder auch den später wieder anlaufenden Verkehr behindern.
Panne im Tunnel
Die meisten Autofahrer wissen zumindest theoretisch, wie sie sich im Pannenfall im Tunnel zu verhalten haben. Richtig ist es, auszusteigen, das Warndreieck aufzustellen und Hilfe zu holen. Doch den Notruf setzt man besser nicht mit dem Mobiltelefon, sondern aus einer Notrufstation ab. Das ist sicherer und hilft der Polizei.
Viele Tunnel werden zwar von Kameras überwacht, doch nicht alle können in der Leitstelle ständig überblickt werden. Kommt eine Meldung aus einer Notrufkabine, wird automatisch die nächstliegende Kamera aktiviert. Der Tunnelbetriebsdienst oder die Polizei sieht dann sofort, wo sich der Autofahrer befindet.
Anschließend sollte man an einer sicheren Stelle auf die Polizei oder den Pannendienst warten.
Außerdem sollte man grundsätzlich das Autoradio einschalten, wenn man in einen Tunnel einfährt. So empfangen Autofahrer die Warnhinweise der Polizei noch bevor die Rettungskräfte eintreffen, denn die Polizei kann sich über einen speziellen Tunnelfunk aufschalten.
Übrigens: Mit einem ARD-Verkehrsfunksender empfangen sie nicht nur Musik, Informationen und Verkehrsfunk, sonder auch alle Gefahrenmeldungen im Tunnel.