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24 h D-Day

24 h D-Day | Video verfügbar bis 27.05.2025 | Bild: NDR / SPIEGEL TV

Der D-Day beginnt eigentlich schon kurz nach Mitternacht. Das schlechte Wetter über dem Ärmelkanal hat sich etwas beruhigt. Der alliierte Oberbefehlshaber, US-General Dwight D. Eisenhower, hat in Südengland die Männer, die noch in der Nacht in der Normandie abspringen werden, verabschiedet. Sein Befehl lautet: „Eure Aufgabe wird nicht leicht sein. Der Feind ist gut ausgebildet, gut ausgerüstet und kampferprobt. Er wird mit aller Härte kämpfen. Ich habe volles Vertrauen in euren Mut, euer Pflichtgefühl und euer Geschick im Kampf. Wir werden nichts Geringeres als einen vollständigen Sieg akzeptieren!“

Ed Shames, ein damals 21 Jahre alter US-Fallschirmspringer, erinnert sich an den Absprung: „Die meisten dieser Typen hatten geschwärzte Gesichter. Kurzhaarschnitte. Skalpiert, wie bei den Indianern. Ich war daran interessiert, meinen Hintern zu retten. Man hatte nur im Sinn, auf dem Boden zu landen. Unser kommandierender Offizier landete in einem Baum. Die Nazis haben ihn ermordet.“

Wochenlang haben die alliierten Soldaten die Landung an den fünf Abschnitten „Utah“, „Omaha“, „Juno“, „Sword“ and „Gold“ trainiert. Unter den amerikanischen GIs befindet sich auch der damals 19 Jahre alte Infanterist Bob Slaughter aus Roanoke in Virginia: „D-Day. Das war ein Tag, den ich nie vergessen werde. Es ist ein Tag, der für immer in meiner Erinnerung bleiben wird." Noch weiß er nicht, dass er einem Himmelfahrtskommando zugeteilt wurde. Das wird ihm in seinem Landungsboot binnen weniger Minuten klar, als es sich Omaha Beach nähert: „Die Maschinengewehrkugeln trafen unser Boot. Chaos. Es machte mir eine Heidenangst. Also schrie ich: Männer, auf uns wartet hier die Hölle. Sie sind bereit für uns. Ich konnte sehen, wie Leute getroffen wurden. Ich konnte nicht mehr klar denken.“

Jeder Versuch einer Landung, so suggeriert es die Nazipropaganda, müsse am sogenannten „Atlantikwall“ scheitern. Doch in Wirklichkeit sind nur Teile der Kanalküste ausreichend befestigt. Die Invasion trifft trotzdem teilweise auf erbitterte Gegenwehr. Symbol des blutigen Gemetzels am Omaha Beach ist das „Widerstandsnest 62“. Der damals 18 Jahre alte Franz Gockel war dort stationiert: „Am Schluss hieß es: Sie kommen. Das kann sehr hart werden für uns. Ich habe geschossen, um zu überleben.“ Nur etwas über 20 Mann bringen den alliierten Angreifern mit Panzerabwehrkanonen, Geschützen und Maschinengewehren schwere Verluste bei, bevor sie sich der Übermacht beugen. Franz Gockel: „Nicht zu früh schießen. Den Gegner rankommen lassen. Die Ersten mussten ja 300 Meter über freie Fläche und das war für den Amerikaner eine sehr blutige Sache. Der Strand war einfach bedeckt mit Toten und Verwundeten.“ Experten gehen davon aus, dass die Amerikaner an Omaha Beach etwa 4000 tote, verwundete und vermisste Soldaten in Kauf nehmen mussten.

Welle für Welle erreichen die Landungsboote die Strände. An Juno Beach erlebt der damals 21 Jahre alte Kanadier Alex Adair das Inferno: „Wir waren zuerst an Land. Wir haben so viele Verluste erlitten, dass wir nicht mehr in der Lage waren zu kämpfen. Darum haben sich dann die nachrückenden Kompanien gekümmert. Dann haben die Deutschen aufgegeben. Es ist traurig zu sagen, dass sie nicht im Kampf starben. Sie gaben auf.“ Wie der damals 19 Jahre alte Bruno Plota, der sich schließlich in der Nähe von Omaha Beach den Amerikanern ergibt: „Das war ja eine Übermacht. Und dann habe ich auch gesehen, wie viele Kameraden da schon lagen, die verwundet bzw. schon tot waren. Das Leben hing am seidenen Faden. Man wusste nie, was in der nächsten Minute los ist. Es ging also um Leben und Tod oder Sein oder Nichtsein.“

Am Ende des D-Day haben die Alliierten in der Normandie erfolgreich Brückenköpfe gebildet. Vor ihnen liegen allerdings noch Tage und Wochen erbitterter Kämpfe mit vielen Verwundeten und Toten auf beiden Seiten.

Erstausstrahlung: 27.05.2024

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Norddeutscher Rundfunk
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