Mo., 20.05.24 | 00:00 Uhr
Das Erste
Bilder meines Feindes – Kino in Zeiten von Krieg und Terror
Die Terrorangriffe der Hamas auf Israel und der Krieg Israels gegen die Hamas spaltet die Menschen derzeit wie kaum ein anderer Konflikt. Auch in Deutschland. Der Kulturbetrieb macht da keine Ausnahme. Es kommt zu Eklats, Boykottaufrufen und Absagen. Wie brisant das Thema ist, hat sich am Finalabend der diesjährigen Berlinale gezeigt, wo es im Rahmen der Gala zu einem Eklat kam.
Das Erste und das NDR Fernsehen wollen mit einer israelisch-arabischen Filmnacht einen anderen Blick auf eine Region werfen, die derzeit von Gewalt, Krieg und Terror bestimmt wird. Das Kino kann Entwicklungen aufzeigen, Gesellschaft abbilden, Antworten suchen und Feindbilder infrage stellen. Filme wollen zum Nachdenken anregen und neue Perspektiven eröffnen. Aber in Zeiten von Krieg und Terror ist das auch für den Film eine enorme Herausforderung.
Wie verändert der Israel-Palästina-Konflikt die Arbeit von Filmschaffenden, die sich mit der Situation in Israel und den besetzten Gebieten beschäftigen? Müssen auch bereits produzierte Filme neu eingeordnet und neu erklärt werden? Wo endet die Kunstfreiheit, wo beginnt Propaganda? Ist ein Diskurs über den Konflikt und das Kino überhaupt noch möglich?
Die beiden Autoren Caroline Schmidt und Thorsten Mack gehen in dieser Reportage diesen Fragen nach, sprechen mit dem deutschen Juden Shai Hoffmann und der Deutsch-Palästinenserin Nadine Migesel und begleiten diese beim "Trialog": Zusammen besuchen sie regelmäßig Schulen, um dort mit Schülerinnen und Schülern über den Nahostkonflikt zu sprechen. Ihr Ziel ist die Verständigung.
Sie sprechen unter anderem mit der palästinensischen Filmemacherin Annemarie Jacir, deren Film „Wajib – Hochzeit in Nazareth“ im Anschluss an diese Reportage in Das Erste ausgestrahlt wird. Sie treffen in Israel den israelischen Soziologen Natan Sznaider sowie Meron Mendel, den Leiter der Bildungsstätte Anne Frank.
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