Di., 02.04.24 | 23:30 Uhr
Das Erste
Bittere Früchte
Der Dokumentarfilm „Bittere Früchte“ zeigt die unmenschlichen Bedingungen, unter denen moderne Lohnsklaven unser tägliches Obst und Gemüse auf Europas Feldern ernten. Das System der Ausbeutung wird Schritt für Schritt nachrecherchiert und es wird offengelegt, wie die Lieferketten vom Feld in den Einkaufskorb funktionieren. Wir fragen, welche Auswirkungen der oft ruinöse Preiskampf der großen Supermarktketten auf die skandalösen Zustände in Europas Anbaugebieten hat.
Die Ausbeutung auf Europas Feldern hat System
Der Film begleitet mehrere Erntehelfer in Griechenland, Italien, Spanien, Portugal und Deutschland bei ihrer Ernte von Oliven, Orangen, Erdbeeren oder Blaubeeren – Früchte, die das ganze Jahr über in unserem Einkaufskorb landen. Eine Million Wanderarbeiter bestellen Europas Felder. Ihr Status, meist ohne Papiere und ohne jegliche Absicherung, macht sie angreifbar für ausbeuterische Praktiken. Diese Ausbeutung auf Europas Feldern hat System und ist die Regel, nicht die Ausnahme.
Was können Verbraucher tun?
Was können wir Verbraucher tun? Erwarten wir doch, dass Obst und Gemüse so billig wie möglich und das ganze Jahr verfügbar sind. Der Film zeigt auch Lösungen auf: Er schildert, wie im EU-Parlament, gegen den Widerstand der Wirtschaft, um ein neues europaweites Lieferkettengesetz gerungen wurde, das die Supermärkte stärker in die Verantwortung nimmt. Außerdem wird dokumentiert, wie eine Kooperative in Süditalien es doch schafft, faire Orangen zu produzieren und ihren Arbeitern menschenwürdige Bedingungen zu ermöglichen.
Eine Produktion von Berlin Producers Media im Auftrag des WDR, in Zusammenarbeit mit ARTE, Neda Films Griechenland und SP-I Films Portugal, gefördert von Creative Europe und dem Journalismfund Europa.
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