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Daniel Schmidt – Im Auftrag Gottes auf Sankt Pauli

Kiezwirt Daniel Schmidt auf der Großen Freiheit auf St. Pauli.
Kiezwirt Daniel Schmidt auf der Großen Freiheit auf St. Pauli. | Bild: NDR / Katrin Spranger

Seitdem er 18 Jahre alt ist, steht Daniel Schmidt im "Elbschlosskeller" auf St. Pauli hinterm Tresen. Dort hat er Menschen erlebt, die schon mehrfach vom Leben auf die Probe gestellt wurden. So wie auch er. Drogen- und Alkoholexzesse, Prügeleien, alles hat er miterlebt und überlebt. Seine Schwester nicht. Sie ist an einer Überdosis Tabletten und Alkohol gestorben. Ein harter Schlag für Daniel, den er nicht gut verkraftet. Er verdrängt die Trauer. Wird aggressiv gegenüber seinen Mitmenschen. Auch, weil er als Sohn eines Kneipenwirts von Gleichaltrigen oft nicht akzeptiert wird. Aber Daniel Schmidt boxt sich durch, übernimmt den legendären "Elbschlosskeller", die "härteste Kneipe" auf dem Hamburger Kiez. Und er bekommt mit seiner Lebensgefährtin einen Sohn. Doch immer wieder unterliegt er den Versuchungen und stürzt ab.

Unterwegs im Auftrag Gottes - Daniel Schmidt, Wirt des Elbschlosskellers, der "härtesten" Kneipe auf dem Kiez, hat ein Herz für Gestrandete auf St. Pauli.
Unterwegs im Auftrag Gottes – Daniel Schmidt, Wirt des Elbschlosskellers, der "härtesten" Kneipe auf dem Kiez, hat ein Herz für Gestrandete auf St. Pauli. | Bild: NDR / Katrin Spranger

Heute ist Daniel Schmidt 40 Jahre alt. Er betreibt vier Kneipen rund um die Reeperbahn auf St. Pauli. Er hat zwei Bücher über sein Leben als "Kellerkind" geschrieben und wurde von einem privaten Fernsehsender zum Reality-Star gekürt. Täglich erzählt er etlichen Followern auf Instagram über sein Leben. In der Coronazeit hat er eine Art Tagesstätte für Obdachlose gegründet. Wer wenn nicht wir e.V. heißt sein Verein. Vielen Leuten, die damals nicht wussten, wohin sie sollen, hat Daniel Schmidt mit seinen Mitstreitern ein Zuhause geschaffen und das Leben gerettet.

Und jetzt bereitet er eine neue Kiez-Tour vor: Sie soll entlang christlicher Pfade durch St. Pauli führen. Denn er ist überzeugt, sein Weg hätte auch anders enden können, wenn er vor sechs Jahren nicht zum Glauben gefunden hätte. Nach einem exzessiven Rausch betet er das erste Mal mit seinem Onkel zu Gott. Er spürt sofort, dass er es ist, der ihm im Leben gefehlt hat. Daniel besucht seitdem regelmäßig Gottesdienste, nimmt Bibelstunden und lässt sich taufen. Alles, was er unternimmt, macht er, weil "der da oben" es so will.

Aber auch auf seinem neuen Weg wird Daniel auf die Probe gestellt. Er muss sich für seinen Glauben rechtfertigen, denn nicht alle verstehen seinen Wandel zum Christen. Auch fehlt ihm wegen seiner vielen Projekte oft die Zeit, sich ins Gebet zu vertiefen und Kraft zu tanken. Die christliche Kiez-Tour hat er immer wieder verschieben müssen. So ist Daniel Schmidts neuer Weg voller Hoffnung und bleibt doch ständige Herausforderung.

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Norddeutscher Rundfunk
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