Mo., 17.03.25 | 22:50 Uhr
Das Erste
ARD Wissen: Mein Körper. Mein Adrenalin.

Adrenalin ist ein wahres "Wundermittel", ohne das wir wohl nicht bis heute überlebt hätten: In Stresssituationen jeglicher Art wird es innerhalb von Millisekunden im Körper ausgeschüttet und aktiviert den sogenannten "Kampf-oder-Flucht"-Mechanismus, der uns hilft, schnell auf Bedrohungen oder Stresssituationen jeglicher Art zu reagieren. In der Steinzeit war das die Begegnung mit dem Säbelzahntiger. Heute ist der Körper nicht mehr so häufig extremen physischen Gefahren ausgesetzt wie in der Vergangenheit, der Adrenalinspiegel kann allerdings auch durch psychischen Stress, wie zum Beispiel durch beruflichen Druck, finanzielle Sorgen oder zwischenmenschliche Konflikte, aktiviert werden.
Die menschliche Sucht nach Extremen hat außerdem eine Menge Freizeitaktivitäten hervorgebracht, die einen Adrenalinkick erzeugen und das Hormon zu einem begehrten "Genussmittel" machen. "ARD Wissen" trifft einen der besten Freestyle-Motocross-Fahrer der Welt und begleitet ihn zu einem Wettbewerb.
In Extremsituationen, etwa bei extremem Stress oder Gefahr, wird Adrenalin in großen Mengen freigesetzt. Dies erklärt, warum Menschen in Krisensituationen außergewöhnliche körperliche Leistungen vollbringen können. Adrenalin beeinflusst viele Körperfunktionen gleichzeitig: Es sorgt für eine Erhöhung der Herzfrequenz, um mehr Blut und damit mehr Sauerstoff zu den Muskeln zu bringen. Die Atemfrequenz steigt ebenfalls, was den Gasaustausch in der Lunge verbessert. Gleichzeitig wird die Blutzufuhr zu weniger wichtigen Organen wie dem Verdauungssystem reduziert, sodass der Körper seine Ressourcen auf lebenswichtige Funktionen konzentrieren kann. Die Pupillen weiten sich, um eine bessere Sicht zu ermöglichen. Die Haut wird blass, da Blut in die inneren Organe umgeleitet wird. Von diesen Effekten profitiert zum Beispiel auch eine junge Fallschirmjägerin bei der Ausbildung. "ARD Wissen" ist bei einem ihrer ersten Sprünge mit dabei.
Doch die Wirkung des Adrenalins geht über die akuten Reaktionen hinaus: In moderaten Mengen ist es auch für die Regulation des Kreislaufs und den Stoffwechsel wichtig, es stillt Blutungen und hemmt das Schmerzempfinden. Diese Eigenschaften machen es auch zu einem "Nummer 1-Medikament" in der Notfallmedizin. Auf der Intensivstation am Klinikum Großhadern begleitet "ARD Wissen" einen Anästhesisten, der mehrmals die Woche Adrenalin als lebensnotwendiges Medikament verwendet.
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