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Erlebnis Erde: Natur am Königssee

Im Herbst: Blick über den Königssee mit St. Bartholomä im Hintergrund.
Im Herbst: Blick über den Königssee mit St. Bartholomä im Hintergrund. | Bild: WDR

Im äußersten Südosten Deutschlands erhebt sich der Watzmann als höchster Gipfel der Berchtesgadener Alpen. Zu seinen Füßen liegt der Königssee; der bayerische Fjord, in dem sich die steilen Bergflanken nahtlos in die Tiefe fortsetzen. Kalt und klar liegt er da, eingebettet in eine blauweiße Bilderbuchlandschaft.

Der fast 200 Meter tiefe Königssee liegt in einem geologisch sehr alten Grabenbruch. Er hat mehr als 500 Mio. Kubikmeter Inhalt – in Trinkwasserqualität. Der sieben Kilometer lange "Bayerische Fjord" hat viele kleine Zuflüsse. Manche kommen mitten aus dem Fels gesprungen. Je nachdem zu welcher Jahreszeit man den Königssee und die umliegenden Berge besucht, trifft man auf ganz unterschiedliche Bewohner.

Artenvielfalt am Königssee

Artenvielfalt am Königssee: Alpentiere, wie der Steinadler, leben hier. Der "König der Lüfte" war in den Bayerischen Alpen ausgerottet. Heute gibt es wieder fast 50 Brutpaare. Einige von ihnen haben ihr Revier in den Steilwänden um den Königssee.

Dass der Steinbock zur angestammten Tierwelt der Berge um den Königssee gehört, wurde lange bezweifelt. Bis Knochenfunde vor wenigen Jahren bewiesen, dass er hier seit jeher heimisch war. Heute durchstreifen etwa 200 Steinböcke die Gipfel um den Königssee.

Ruhig liegt der Königssee zwischen den steilen Bergen.
Ruhig liegt der Königssee zwischen den steilen Bergen. | Bild: WDR

Der Alpensalamander ist der Liebhaber miserablen Wetters schlechthin. Er kommt meist erst spät in der Nacht aus seinem Versteck, weil dann die Luftfeuchtigkeit besonders hoch ist. Nur bei Regen und dichtem Nebel geht er auch tagsüber auf Wanderschaft.

Die größte heimische Orchidee, die versteckt in den Wäldern am Königssee wächst, hat Riesenblüten, bietet aber keinen Nektar. Die Frauenschuh-Orchidee gedeiht hier so prächtig, weil in den Wäldern am Königssee Bedingungen herrschen, wie in einem Urwald. Alles dreht sich ums Licht. Die steilen Bergflanken und der felsige Boden haben zur Folge, dass der Wald offen und von Sonnenlicht durchflutet ist. Die Bäume stehen locker verstreut beieinander, dazwischen jede Menge Totholz. In solch lichten Wäldern herrscht Artenvielfalt.

Höhle in den Steilhängen, die den Königssee begrenzen.
Höhle in den Steilhängen, die den Königssee begrenzen. | Bild: WDR

900 Höhenmeter oberhalb des Königssees liegt noch ein See. An seinen Ufern spielen Murmeltiere, an den nahen Felswänden brüten seltene Mauerläufer und in den eisigen Höhen darüber ziehen Gänsegeier ihre Kreise. Der kleine Grünsee, aus dem die Unterwasserkameras erstmals Bilder mitgebracht haben, liegt in einem Kessel. Ein Abfluss ist weit und breit nicht zu sehen. Aber dennoch bleibt der Wasserstand immer annähernd gleich. Der Gebirgssee entwässert unterirdisch mitten in das felsige Innere der Berge.

Auf seiner Reise von mehreren Kilometern durch die Salzgrabenhöhle staut sich das Wasser in glasklaren, teils unerforschten Höhlenseen. Nach einer Reise von sechs Stunden kommt das Grünseewasser schließlich, 900 Meter tiefer, aus dem Fels heraus und strebt die letzten Meter sprudelnd dem Königssee zu. 

Im Sommer: Zufluss in den Königssee.
Im Sommer: Zufluss in den Königssee. | Bild: WDR/nautilusfilm

"Natur am Königssee" ist ein Kaleidoskop besonderer Geschichten von Über- und Unterwasser vor der atemberaubenden Kulisse der Berchtesgadener Alpen.

Diese Sendung ist nach der Ausstrahlung 90 Tage lang in der ARD Mediathek verfügbar.

Erstausstrahlung: 13.12.2021

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