Mo., 29.01.24 | 20:15 Uhr
Das Erste
Tiere als Trophäen
Wer rettet Elefant, Löwe & Co.?
Sie jagen Elefanten, Antilopen, Löwen. Auf den ersten Blick scheint bei der Trophäenjagd alles klar: Reiche, weiße Männer töten teilweise vom Aussterben bedrohte Tiere, um sie sich als Trophäe an die Wand zu hängen. Doch ist es wirklich so einfach?
Zunächst einmal ist die Trophäenjagd ein großes Geschäft. Deutschland ist weltweit das zweitwichtigste Land für die Trophäenjagd, aus keinem anderen Land Europas machen sich Jahr für Jahr so viele Jägerinnen und Jäger auf den Weg, um im Ausland Tiere zu schießen. Warum ist das erlaubt und wem nutzt das? Ist es nur ein blutiges Hobby oder sogar ein Beitrag zum Artenschutz?
Die beiden preisgekrönten Filmemacher Manuel Daubenberger und Felix Meschede haben zwei Jahre lang recherchiert und in sechs Ländern gedreht, um diese Fragen zu beantworten. Es ist ihnen dabei gelungen, so tief in die medienskeptische Trophäenjagdszene vorzudringen wie keinem deutschen Filmteam vor ihnen. Sie begleiten deutsche Trophäenjagd-Lobbyisten bei der Jagd und beim Kampf gegen ein Importverbot von Trophäen. Inneneinsichten einer gut vernetzen Gemeinschaft, die einen ganz anderen Blick auf ihr Hobby hat und viele Argumente. Sind sie überzeugend?
Trophäenjagd: Nur ein blutiges Hobby?
Viele Jägerinnen und Jäger betonen, dass die Erträge der Jagd auch der einheimischen Bevölkerung zugutekommen und nur so der Artenschutz unterstützt werden könne. Stimmt das? Und was kommt überhaupt an?
Auch die Jagdgegnerinnen und -gegner begleiten die Filmemacher bis in die Hinterzimmer der Macht. So ist die Kamera bei Gesprächen einer Lobbyistin im EU-Parlament dabei, bei Strategiebesprechungen im Kampf um ein Importverbot von Jagdtrophäen und hinter den Kulissen der weltgrößten Artenschutzkonferenz in Panama. Wer setzt sich politisch durch? Jäger oder Jagdgegner?
Eine spannende Recherchereise, aber auch ein filmisches Erlebnis dank spektakulärer Tier- und Naturaufnahmen. Entstanden ist eine bildstarke Dokumentation, die das emotionale und umstrittene Thema multiperspektivisch und mit neuen Rechercheergebnissen beleuchtet.
Ein Film von Manuel Daubenberger und Felix Meschede
Kommentare