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Video: Konfliktfall Organspende

19.12.11 | 30:00 Min.

Die große Mehrheit der Deutschen befürwortet Organspenden, aber nur wenige haben tatsächlich einen Organspendeausweis. Eine Organentnahme wird damit kompliziert: Ärzte und Angehörige müssen entscheiden, ob der Patient eventuell einer Organspende zugestimmt hätte. Daher gibt es pro Jahr nur etwa 3000 Spender für rund 12.000 Menschen in Deutschland, die dringend auf ein lebensrettendes Organ warten. Der Bundestag plant jetzt ein neues Transplantationsgesetz, unterschiedliche parteiübergreifende Gesetzesvorschläge liegen vor. Der weitestgehende Vorschlag macht jeden Menschen per Gesetz zum Organspender. Nur wenn ein ausdrücklicher Widerspruch vorliegt, ist man von der Spendepflicht ausgenommen. Andere wollen einmal im Leben eine Erklärung von jedem Deutschen, ob er Organspender sein will.Doch zunehmend tauchen auch gravierende Bedenken auf. Ethiker fragen: Kann jeder Mensch per Gesetz gezwungen werden, für andere Lebensretter zu sein? Wem gehören eigentlich die Organe eines Menschen - ihm selbst oder dem Staat? Ist ein menschlicher Körper eine personale Einheit oder nach dem Hirntod ein Ersatzteillager? Chefärzte von Intensivstationen bezweifeln, dass ein Kriterium wie Hirntod eindeutig das Ende des Lebens festlegt. Fürsprecher der Organspende, ebenfalls Mediziner, halten dagegen: Der Hirntod ist irreversibel und wenn der Patient noch von der Maschine beatmet wird, ergibt sich das schmale Zeitfenster, in dem Organentnahme überhaupt möglich ist. Und Organspende rettet Leben. Die Bundestagsabgeordneten müssen entscheiden: Wird Organspende zur Routine und Selbstverständlichkeit im Klinikalltag, oder muss wie bisher in jedem einzelnen Fall aufwendig die Situation geklärt werden, von Patienten, Ärzten und Angehörigen? Der Film stellt die unterschiedlichen Gesetzesvorschläge vor, geht auf die ethischen Fragen ein, zeigt den Klinikalltag bei Organspenden und lässt Angehörige zu Wort kommen, die Erfahrungen mit Organspenden in ihrer Familie gemacht haben.

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