Do., 04.09.08 | 03:05 Uhr
Das Erste
Planspiel Atomkrieg (1)
Für viele war es ein Schock, als Mitte des Jahres durch die Zeitungen ging, dass auch heute, 20 Jahre nach Ende des Kalten Krieges, noch immer US-Atomwaffen in Westdeutschland lagern. Alte Ängste kamen wieder hoch und die Erinnerung an die Zeit des Kalten Krieges, in der sich die Supermächte waffenstarrend und feindselig gegenüberstanden und ein Krieg mit Atomwaffen drohte.
Die zweiteilige SWR-Dokumentation "Planspiel Atomkrieg" führt zurück in diese fast vergessene Zeit. Sie erzählt die Geschichte der Abschreckungspolitik nach dem Zweiten Weltkrieg - von den 50ern bis in die 90er Jahre, von Adenauers Kampf um die Bombe zum Nato-Doppelbeschluss und der Stationierung amerikanischer Pershing-II-Raketen im Westen.
Teil 1 "Adenauers Kampf um die Bombe" erzählt, wie Bundeskanzler Adenauer am Anfang des Kalten Krieges den Schulterschluss mit den Amerikanern übt und die Bundeswehr gegen die Sowjets in Stellung bringt. Adenauer zieht damals alle Register, um zu erreichen, dass auch die in die Nato integrierte Bundeswehr mit Atomwaffen ausgerüstet wird - letztlich ohne Erfolg. Aber seit damals ist die Bundeswehr fest eingebunden in die Abschreckungsstrategie des Westens - mit allen Vor- und Nachteilen: Schutz vor einem befürchteten Angriff der Sowjets, aber auch Furcht vor einem Versagen der Abschreckung und einem tatsächlichen Atomkrieg.