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Russland, mein Schicksal (3)

Zarizyn, Stalingrad, Wolgograd - drei Namen trug die bewegte Metropole an der Wolga in ihrer über 400-jährigen Geschichte. Knapp 90 Kilometer breitet sie sich an der Wolga aus, dem längsten Fluss Europas, der Lebensader Russlands.

Hier, inmitten der südrussischen Steppe, tobte 1670 ein blutiger Aufstand. Kosakenführer Stepan, genannt „Stenka", Rasin kämpfte

gegen die reichen Bojaren, den landbesitzenden Adel. 7000 Mann war sein Heer stark, doch am Ende wurde er besiegt und vor den Toren des Moskauer Kreml gevierteilt. Noch heute erinnern sich die Russen in Volksliedern mit Schrecken und Ehrfurcht an den Kosakenführer, der es wagte, dem Zaren die Stirn zu bieten.

Im 18. Jahrhundert wurden die südrussischen Steppengebiete

Anziehungspunkt für Tausende deutscher Siedler. Sie folgten dem Manifest von Katharina der Großen, die ab 1763 Ausländer nach Russland einlud, um das Land zu besiedeln. Einer von ihnen war der 19-jährige Christian Gottlob Züge aus Thüringen. Von Lübeck aus fuhr er nach Sankt Petersburg, dann weiter bis an die südliche Wolga - eine Reise voller Abenteuer und Entbehrungen, die er akribisch dokumentierte.

100 Jahre danach machte sich der Schwede Robert Nobel auf zum Kaspischen Meer. Eigentlich war er auf der Suche nach zuverlässigen Holzlieferanten, aber dann entdeckte er einen neuen, viel ergiebigeren Rohstoff: Öl. In Baku kaufte er eine Handvoll Quellen und legte so den Grundstein für das Nobel'sche Ölimperium. Zusammen mit seinem Bruder Ludvig baute er ein gigantisches Unternehmen auf. In Zarizyn, wie Wolgograd damals hieß, errichteten sie das „Nobelstädtchen", eine große Ölverladestation, von der aus das schwarze Gold nach ganz Russland und ins westliche Europa transportiert wurde.

Erstausstrahlung: 03.01.2013

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