Interessante Fakten zu "Unsere Erde aus dem All"

Korallenriff aus dem All
Korallenriff aus dem All: Mit neuester Satellitentechnik zeigt diese Reihe unsere Erde, wie wir sie noch nie zuvor gesehen haben.  | Bild: BBC

Die Reihe "Unsere Erde aus dem All" eröffnet dem Zuschauer neue Perspektiven auf unseren Heimatplaneten. Dies wurde nur durch eine Kombination von hochaufgelösten Satellitenbildern, Drohnenaufnahmen und Kameras am Boden möglich. Die Bilder lassen uns die schiere Größe der Erde erkennen. Sie gewähren uns aber auch Einblicke in die entferntesten Regionen unseres Planeten. Zeitraffer über Monate, Jahre, teils Jahrzehnte zeigen auf dramatische Weise, wie sich die Erde teils ganz natürlich verändert, aber auch wie wir Menschen sie drastisch beeinflussen.

Was braucht man, um die Erde aus dem All zu filmen?

Insgesamt waren 20 verschiedene Satelliten von nationalen Raumfahrtagenturen als auch privaten Firmen im Einsatz. Gut 300 Bilder wurden in der Serie verwendet. Dabei haben Wissenschaftler geholfen, die diese Technik schon seit Jahren einsetzen, um den Planeten zu erforschen. So konnte sogar ein einzelner Albatross auf dem Meer lokalisiert, eine bis dato unbekannte riesige Pinguinkolonie in der Antarktis entdeckt und der Geburtsort von Weddellrobben ausfindig gemacht werden.

Nicht nur aus dem All sondern auch am Boden haben die Teams in 20 Ländern, darunter Japan, Peru und Botswana, gefilmt und die hoch aufwendigen Satellitenaufnahmen koordiniert. Mehr als 35 verschiedene Tierarten wurden in spektakulären Sequenzen gefilmt. Darunter die Kaiserpinguine und die extrem seltene Amazonas Seekuh.

Die Amazonas Seekuh braucht besonderen Schutz, da sie sehr gefährdet ist.
Die Amazonas Seekuh braucht besonderen Schutz, da sie sehr gefährdet ist. | Bild: BBC

Wie wurden die Aufnahmen aus dem All gemacht?

Zeitraffer – ein tanzender Planet:

Um die Veränderung auf dem Planeten zu zeigen, mussten die Satelliten die gleiche Gegend über mehrere Tage, Wochen und Monate aufnehmen. Die Bilder wurden dann kombiniert, um den Effekt zu erzeugen, dass sich die Landschaft scheinbar bewegt. So konnte gezeigt werden, wie ein Korallenriff erbleicht, Schnee den Himalaya bedeckt oder China von Rapsblüten gelb gefärbt wird.

Bei manchen Aufnahmen musste sogar noch weiter in die Vergangenheit gegangen werden (z. B. beim Amazonas). Hierfür wurden Aufnahmen von der NASA benutzt. So ist zu sehen, wie sich ein Fluss über die Jahrzehnte hin und her windet – fast wie ein lebendiger Organismus.

Meere aus dem All
Das Schwarze Meer und das Kaspische Meer aus dem All. | Bild: BBC

Die wohl bedrückendsten Aufnahmen sind jedoch jene, die aus dem All das ganze Ausmaß von Naturzerstörung erkennen lassen – wie Wälder verschwinden und Städte ungebremst in die Landschaft hineinwuchern. Um diese Veränderung zu zeigen, wurde sogar das Google Earth Imaging Team zur Hilfe gezogen.

Super Zooms – wie man vom Weltall auf die Erde stürzt:

Für diesen Effekt muss man wissen, dass es (einfach ausgedrückt) drei verschiedene Kameras an Bord von Satelliten gibt. Kameras, die die gesamte Erde filmen, andere, die einzelne Kontinente oder Länder aufnehmen, und super hochauflösende Kameras, die Details zeigen, die bis zu 30 Zentimeter pro Pixel entsprechen.

Leistungsstarke Computer können dann diese Aufnahmen zusammenfügen, um sie am Ende mit Drohnenbildern zu kombinieren. Es müssen aber viele Faktoren stimmen. Wolken dürfen nicht im Weg sein, das Licht muss passen und natürlich müssen die Satelliten genau die Stelle filmen, die auch die Drohne filmt. Dazu kommt, dass sich ein Satellit ständig um die Erde dreht und so nur ein einziges Bild von derselben Stelle pro Tag machen kann. Doch mit viel Glück konnten so die unglaublichen Effekte erzeugt werden, die es sogar möglich machen, direkt aus dem All einen Elefanten am Boden zu filmen und mit Kameras am Boden weiter zu verfolgen.

Drohne filmt Elefanten. Selbst einzelne Elefanten können aus dem All identifiziert werden. Drohnen filmen dann die Nahaufnahmen in Kenias Samburu Naturschutzgebiet.
Selbst einzelne Elefanten können aus dem All identifiziert werden. Drohnen filmen dann die Nahaufnahmen in Kenias Samburu-Naturschutzgebiet. | Bild: NDR / BBC

Wie findet man einen großen Elefanten auf einer noch größeren Erde?

GPS Signal:

Ein Satellit fliegt nicht wie ein Hubschrauber an einer Position, sondern rotiert extrem schnell um die Erde und kann an einer bestimmten Position nur ein einzelnes Bild machen. Damit man also eine Position fotografieren kann, muss mindestens 48 Stunden vorher feststehen, wo das Foto gemacht werden soll. Selbst wenn ein Elefant einen GPS Sender trägt, kann man nur hoffen, dass er sich auch wirklich nach 48 Stunden an einem bestimmten Ort aufhält. Das Team war gerade dabei, eine Elefantenherde bei den übertragenen Koordinaten zu filmen, als der Satellit über sie hinweg flog und eine Aufnahme machte. Es hatte funktioniert, und die Bilder passten perfekt zueinander, eine große Freude für alle.

Unsere Erde aus dem All
Ein Bild der gesamten Erde aus dem All. | Bild: BBC

Technik, Leidenschaft und Glück

Eine Kombination aus Technik, Leidenschaft und Glück machten die Reihe "Unsere Erde aus dem All" erst möglich. Hinzu kommt eine internationale Zusammenarbeit von Raumfahrtexperten, Kameraleuten und Wissenschaftlern. Und natürlich benötigt man das perfekte Motiv und das ist unser Heimatplanet selbst. Die Erde, wie wir sie jetzt haben und hoffentlich noch lange haben werden.

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