So., 13.05.18 | 12:03 Uhr
Das Erste
Presseclub
US-Präsident Donald Trump hat das Iran-Atomabkommen gekündigt: Eine Entscheidung, deren Konsequenzen noch gar nicht absehbar sind. Der Rückzug der USA schürt international Sorge und Angst vor einem neuen Konflikt im Nahen Osten – vor Europas Haustür. Das düstere Szenario: Der Iran fühlt sich nicht mehr an das Abkommen gebunden und versucht, in den Besitz einer Atombombe zu gelangen. USA, Israel und andere Regional-Mächte könnten dann versuchen, das Problem militärisch zu lösen. Es geht um „Krieg und Frieden“, hat Kanzlerin Angela Merkel betont. Doch es geht auch um die transatlantischen Beziehungen, die durch Trumps Alleingang in eine schwere Krise geraten sind. Für die Europäer beginnt nun ein Balanceakt. Sie müssen einig auftreten, um mit dem Iran verhandeln zu können. Kommende Woche treffen sich die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens mit ihrem iranischen Kollegen in Brüssel. Lässt sich das Abkommen mit dem Iran noch retten? Der Druck auf die Europäer ist groß. Trump droht mit Konsequenzen. Sollten europäische Firmen im Iran tätig bleiben, könnten sie ihr US-Geschäft verlieren. Wie wird sich Europa zwischen den Forderungen der USA und des Iran positionieren? Wie geschlossen ist die EU? Und ist die transatlantische Partnerschaft jetzt völlig am Ende?
Darüber diskutiert WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn am Sonntag mit den Gästen:
Christiane Hoffmann, Der Spiegel
Andreas Petzold, Stern
Ines Pohl, Deutsche Welle
Andreas Zumach, freier Journalist