So., 31.01.10 | 12:03 Uhr
Das Erste
Presseclub
Schlecht bezahlte Arbeit, Niedriglohngruppen - es gibt Fälle, in denen Arbeiter und Angestellte weniger Netto in der Tasche haben als vergleichbare Hartz4 Empfänger. Und manche fragen sich, ob sich Arbeit und Anstrengung dann überhaupt noch lohnen.
Deutschland ist ein Sozialstaat. Rund 177 Milliarden Euro gibt das Land jährlich für Sozialausgaben aus. Doch in Zeiten klammer Kassen werden immer wieder Rufe laut, dass der Sozialstaat auch ausgenutzt werde und so in Zukunft nicht mehr zu finanzieren sei. Der hessische Ministerpräsident Roland Koch geht voran mit der These, dass Arbeitslose mit dem System spielen und Nischen ausnutzen würden. Zeitweise war gar von einer Forderung nach einer Arbeitspflicht für Arbeitslose die Rede.
Kritiker dagegen sagen, dass Hartz4 Empfänger immer dann unter Schmarotzerverdacht geraten, wenn es auf dem Jobmarkt enger wird, wenn Löhne sinken, wenn es immer schwieriger wird, eine Arbeitsstelle zu finden, von der man leben kann.
Wenn Arbeit nicht zum Leben reicht - Ist der Sozialstaat in eine Schieflage geraten? Darüber diskutiert WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn am Sonntag im ARD-Presseclub mit folgenden Gästen:
Rudolf Hickel, Publizist
Elisabeth Niejahr, Die Zeit
Maike Rademaker, Financial Times Deutschland
Dieter Schnaas, Wirtschaftswoche