So., 05.02.12 | 12:03 Uhr
Das Erste
Presseclub
Gäste: Marc Beise (Süddeutsche Zeitung), Rudolf Hickel (Publizist), Eva Roth (Frankfurter Rundschau), Cornelia Schmergal (Wirtschaftswoche)
Während andere EU-Länder in der dramatischen Schuldenkrise verzweifelt gegen die hohe Arbeitslosigkeit ankämpfen, entstehen in Deutschland weiter neue Jobs, herrscht in einigen Regionen praktisch Vollbeschäftigung. Wegen dieses Jobwunders ist die Bundesrepublik für Staaten wie Frankreich ein Vorbild. Der Beschäftigungsrekord in Deutschland geht auch auf die bis heute höchst umstrittene Arbeitsmarktpolitik der rot-grünen Regierung unter Gerhard Schröder zurück. Die „Agenda 2010" mit den Hartz-Gesetzen hat ihn die Wiederwahl gekostet, nun lobt selbst Kanzlerin Merkel ihren Vorgänger für diese Reformen. Das deutsche Jobwunder hat aber auch seine Schattenseiten: Minijobs, Leiharbeit und befristete Stellen boomen, Ältere und Langzeitarbeitslose haben kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Viele Menschen, vor allem Frauen, arbeiten zu Niedriglöhnen.
Ist ein Job mit schlechter Bezahlung besser als gar keine Arbeit? Bedeutet der Arbeitsplatzabbau bei Unternehmen wie Schlecker, Nokia, Siemens, Manroland, IBM u. a. das Ende des Jobwunders? Wie gefährlich ist die Euro-Krise für den Arbeitsmarkt in Deutschland? Darüber diskutiert WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn am Sonntag im ARD-Presseclub mit seinen Gästen.