SENDETERMIN So., 16.04.23 | 12:03 Uhr | Das Erste

Presseclub

Erst waren es Schüler, die freitags für mehr Umweltschutz demonstrierten, jetzt kleben sich Aktivisten der „Letzten Generation” an Kunstwerken und Straßen fest. Nächste Woche wollen sie die gesamte Hauptstadt lahmlegen, der vorläufige Höhepunkt der schon länger währenden Proteste. Radikalisiert sich hier eine neue Bewegung oder ist der zivile Ungehorsam demokratisch legitim, um die drohende Klimakrise abzuwenden?

Anfangs schlug der Klimabewegung „Fridays for Future” viel Sympathie entgegen. Greta Thunberg war aus Protest gegen die vermeintliche Untätigkeit der Politik, mit der aus ihrer Sicht vor allem die Zukunft der jungen Generation aufs Spiel gesetzt wird, nicht zur Schule gegangen. Daraus wurde eine weltumspannende Bewegung, denn die Berichte des Weltklimarates IPCC sprechen eine klare Sprache: Das 1,5 Grad-Ziel wird kaum noch zu halten sein. Doch die politischen Maßnahmen gegen den Klimawandel greifen vielen zu langsam. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum die Aktivisten der „Letzten Generation” zu immer radikaleren Mitteln greifen und Flughäfen und Straßen blockieren. Seither schlägt die Stimmung in der Bevölkerung um in Wut und Aggression.

Überspannen die Aktivisten den Bogen und schaden ihrer Sache mehr als sie ihr nutzen? Die Grünen gehen auf Distanz zur „Letzten Generation” und selbst „Fridays for Future” übt Kritik. Ihr Protest sei selbstgerecht und verprelle die Menschen. Ist das der Anfang vom Ende dieser noch relativ jungen Umweltschutzbewegung? Zerfällt sie nun in einzelne Strömungen? Werden die Aktivisten der „Letzten Generation” einlenken oder sich weiter radikalisieren? Wie sollten Justiz und Politik mit ihnen umgehen?  

Darüber diskutiert Susan Link mit den Gästen:   

Anette Dowideit, WELT

Rico Grimm, Krautreporter

Reinhard Müller, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Jule Zentek, freie Journalistin

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So., 16.04.23 | 12:03 Uhr
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Westdeutscher Rundfunk
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