So., 30.04.23 | 12:03 Uhr
Das Erste
Presseclub
Am 1. Mai startet das Deutschlandticket. Mit dem Angebot wollen Bund und Länder das Bahnfahren attraktiv und erschwinglich machen. Die Nachfrage ist offenbar groß. Der neue mögliche Kundenansturm aber trifft die Deutsche Bahn in unruhigen Zeiten. Erst kürzlich musste der Fernverkehr wegen Streiks nahezu komplett eingestellt werden. Sollte es im Tarifkonflikt zwischen der Bahn und der Eisenbahngewerkschaft EVG keine Lösung geben, drohen erneut Arbeitskämpfe. Dabei hat die Deutsche Bahn Probleme genug. Die Unpünktlichkeit ist chronisch. Die Züge sind überfüllt oder fallen aus. Die Infrastruktur ist marode, weil der Eigentümer Bund sie jahrzehntelang vernachlässigt hat. Die Ampelregierung plant nun eine Grundsanierung vieler wichtiger Streckenabschnitte. Ab 2024 sollen die Hauptstrecken überholt werden. Schließlich sollen die Klimaziele erreicht werden und die Verkehrswende gelingen. Pendler und Reisende müssen sich also auf Dauerbaustellen und Sperrungen einstellen. Für Aufregung sorgte unlängst die Verschiebung des „Deutschlandtakts“ - ein Fahrplan, der bis 2030 das Zugfahren einfacher, schneller und verlässlicher machen sollte. Nun lässt die Revolution auf der Schiene bis voraussichtlich 2070 auf sich warten. Was muss und kann sich ändern bei der Deutschen Bahn? CDU und CSU wollen die Bahn zerschlagen, das Schienennetz, die Bahnhöfe und die Energiesparte aus dem Konzern herauslösen. Ist das die Lösung? Welche funktionierenden Konzepte gibt es? Was können wir von anderen Ländern lernen?
Darüber diskutiert WDR-Chefredakteurin Ellen Ehni mit den Gästen
Corinna Budras, Frankfurter Allgemeine Zeitung
René Höltschi, Neue Zürcher Zeitung
Gerald Traufetter, DER SPIEGEL
Philipp Vetter, WELT