So., 24.01.21 | 23:35 Uhr
Das Erste
Joachim B. Schmidt: "Kalmann"
Ein Dorf weit draußen in der isländischen Wildnis, der Verdacht eines ungeheuerlichen Verbrechens und die ungewöhnliche Gedankenwelt des Romanhelden Kalmann. Joachim B. Schmidt erzählt eine fesselnde Geschichte.
Alles beginnt mit einer Spur im Schnee. Auf der Jagd nach einem Polarfuchs entdeckt Kalmann eine Blutlache. Unten im Dorf geraten sie deshalb in Unruhe. Denn auch Róbert McKenzie, der reichste Bürger des Dorfes, Hotelbesitzer und Inhaber wichtiger Fischfangrechte, ist spurlos verschwunden. Wurde der "König von Raufarhöfn", wie ihn missgünstige Nachbarn nennen, ermordet? Oder treibt ein aus Grönland eingewanderter Eisbär sein Unwesen? Der würde auch die Suchtrupps in Gefahr bringen.
Der Roman von Joachim B. Schmidt ist weit mehr als eine spannende Kriminalgeschichte. Er ist Gesellschaftsroman und einfühlsames Portrait von Kalmann, einem jungen selbstbewussten Isländer, der doch ganz anders ist als alle anderen. Kalmann gilt als "besonders", für "normale" Erwachsene schwer berechenbar, aber "harmlos". Von seinem Großvater hat er gelernt, wie man jagen geht, den besten Gammelhai der Insel herstellt und auch sonst durchs Leben kommt. Und auch wenn viele im Dorf Kalmann für intellektuell eher unterbegabt halten, entwickelt er seine eigene Theorie über den verschwundenen Hotelbesitzer. Er macht sich auf die Suche, geleitet von einer untrüglichen Intuition für die Gefahren der Natur.
Denis Scheck spricht mit dem Schriftsteller Joachim B. Schmidt über seine eigenwillige Hauptfigur Kalmann, über Island und über die Gründe, warum er 2007 mitsamt seiner Familie aus der Schweiz nach Reykjavik auswanderte und seither Touristen über die Insel führt.
Joachim B. Schmidt: "Kalmann" (Diogenes)
Stand: 24.01.2021 16:41 Uhr
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