So., 20.11.16 | 23:35 Uhr
Das Erste
Andrea Wulf macht Alexander von Humboldt erlebbar
Andrea Wulf: "Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur"
Andrea Wulf, die jahrelang auf den Spuren Alexander von Humboldts recherchiert hat, schildert das Leben dieses großen Entdeckers nicht nur als Reise-, sondern als Erkenntnisgeschichte. So werden seine Forschungen und Ideen lebendig erfahrbar und so verstehen wir gern einen der großen, einflussreichen Wissenschaftler, Denker und Kosmopoliten, der unseren Blick auf die Welt für alle Zeiten verändert hat: durch die Erfindung der Natur.
Andrea Wulf, geboren 1972 in Indien, ist eine vielfach ausgezeichnete deutsch-britische Kulturhistorikerin. Die New York Times zählte "Alexander von Humboldt" zu den zehn besten Büchern des Jahres. "Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur" ist im C. Bertelsmann Verlag erschienen.
Raoul Schrott: "Erste Erde"
Am Anfang war das Wort. Noch nie wurde das so aufregend, anschaulich, ja zwingend belegt wie in diesem Herbst von Raoul Schrott. In seinem Epos "Erste Erde" entfaltet er die Geschichte der Erde, des ganzen Universums vom Anfang bis zum Auftauchen des ersten Menschen, er spricht von Zeiten, die niemand gesehen hat, erschafft die Welt also noch einmal ganz neu, nur mit Sprache, mit reiner, funkelnder Poesie.
Für dieses Projekt ist Raoul Schrott zu gewaltigen Spiegelteleskopen in der chilenischen Atacamawüste gereist, in die kanadische Tundra, nach Australien und zu Ausgrabungen frühester Hominiden in Ostafrika: auf der Suche nach den Menschen und Geschichten, die unser Wissen über die Welt und ihr Werden erzählen können. Denn hier, in diesem großartigen, mächtigen Epos, ist es nicht Gott, der alles erschaffen hat, sondern der Mensch mit seinen Sinnen und seiner Sprache, und Raoul Schrott ist es schließlich, der uns den gültigen Mythos dazu gibt: eine neue Bibel.
Top Ten und Tipp
…außerdem, wie immer, Denis Schecks Kommentar zu den Büchern auf der aktuellen Spiegel-Bestsellerliste (diesmal Sachbuch) und eine ganz persönliche Empfehlung: Donald Ray Pollock: "Die himmlische Tafel" (LiebeskindVerlag).
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