So., 10.09.23 | 23:35 Uhr
Das Erste
„Das Meer der endlosen Ruhe“ von Emily St. John Mandel
Was, wenn alles nur eine Simulation ist? Und doch fühlt sich alles so real an. Emily St. John Mandel wagt ein ungeheuerliches Gedankenexperiment und schickt einen mysteriösen Zeitreisenden durch die Jahrhunderte.
Es sind die bekannten Zutaten der spekulativen Literatur, die die kanadische Autorin Emily St. John Mandel in ihrem Roman „Das Meer der endlosen Ruhe“ bemüht: Ein Zeitreisender, der den Ausgang der Geschichte zwar kennt, aber niemals in den Lauf der Dinge eingreifen darf. Eine Weltgesellschaft, die neues Leben auf fremden Planeten sucht. Pandemien, die die Menschheit in ihrer Existenz bedrohen. Alles schon mal gesehen oder gelesen. Und doch saugt einen die sprachliche Wucht von Emily St. John Mandel derart gekonnt in die Geschichte hinein, dass man ihr Buch kaum noch zur Seite legen mag.
Ein adliger Auswanderer, eine junge Frau im Kanada der 1990-er Jahre und die Mondkolonie-Schriftstellerin Olive verbindet ein mysteriöser Moment miteinander. Obwohl sie nichts voneinander wissen, obwohl sie in unterschiedlichen Epochen leben, werden sie Zeugen ein und desselben rätselhaften Phänomens. Nur langsam enthüllt St. John Mandel das Geheimnis dahinter. Denis Scheck hat die preisgekrönte Autorin, deren Vorgänger-Roman „Das Glashotel“ zu den Lieblingsbüchern Barack Obamas zählt, in New York getroffen.
Stand: 10.09.2023 13:37 Uhr
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