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Mondlandung: Technischer Triumph und Mythos um die Lüge

Der historische Auftrag

"Ich glaube, dass sich die Vereinigten Staaten das Ziel setzen sollten, noch vor Ende dieses Jahrzehnts einen Menschen zum Mond und sicher wieder zur Erde zurückzubringen." (Präsident John F. Kennedy am 25. Mai 1961)

Start der Saturn V Rakete zur Apollo 11 Mission
Start der Rakete der Apollo 11 Mission | Bild: NASA/courtesy nasaimages.org

Ein Amerikaner auf dem Mond, und das innerhalb von nur neun Jahren: Es ist ein gewaltiger Auftrag, den Kennedy 1961 an seine Landsleute stellt. Nur einen Monat zuvor ist Juri Gagarin als erster Mensch mit einer Rakete in den Weltraum geflogen.
Der Schock über die sowjetischen Raumfahrterfolge fordert die Amerikaner heraus, ihre Trägheit beim technischen Fortschritt zu überwinden.

Für die Ingenieure der NASA bedeutet es, eine auf Jahrzehnte angelegte Entwicklung auf wenige Jahre zu verkürzen. Bis zu 400.000 Menschen arbeiten an dem ehrgeizigen Raumfahrtprogramm, eine ganze Nation lässt sich von dem Ziel begeistern, zum Mond zu fliegen und den Wettlauf gegen die Sowjets zu gewinnen.

Startschwierigkeiten

Zehn bemannte Raumflüge starten im Rahmen des Gemini-Programms allein 1965 und 1966. Die Astronauten leisten Pionierarbeit: Sie üben Kopplungsmanöver im All und probieren neu entwickelte Raumanzüge aus. Edward White unternimmt den ersten Weltraum-Spaziergang – für die Amerikaner. Denn trotz aller Erfolge: Stets sind die Russen einen Schritt voraus. Der Wettbewerb beschleunigt die Entwicklung – und er erhöht die Risikobereitschaft auf Seiten der Ingenieure.
Während eines Tests der Mondlandekapsel auf der Startrampe am 27. Januar 1967 bricht ein Feuer in der Kapsel aus. Die drei eingeschlossenen Astronauten Virgil Grissom, Edward White und Roger Chaffee ersticken qualvoll. Die Mission bekommt rückwirkend die Bezeichnung Apollo 1.

Das Apollo-Programm

Mit dem Apollo-Programm wollen die Amerikaner den sowjetischen Erzfeind endlich übertrumpfen. Unter Leitung des Deutschen Wernher von Braun entwickelt die NASA die stärkste und größte Rakete aller Zeiten, die Saturn V. Sie ist 110 Meter hoch und wiegt vollgetankt knapp 3.000 Tonnen.

Am 16. Juli 1969 ist es soweit: Kommandant Neil Armstrong und die Piloten Michael Collins und Edwin Aldrin besteigen den Aufzug, der sie nach oben zu ihrem Raumschiff bringt. Ihre Mission lautet: Landung auf dem Mond.
Vor den Augen von Millionen Zuschauern auf der ganzen Welt starten die Astronauten in ein Abenteuer an der Grenze des menschlich und technisch Möglichen. Wenige Minuten nach dem Start fliegt Apollo 11 bereits mit einer Geschwindigkeit von 29.000 Stundenkilometern um die Erde.
Vier Tage dauert die Reise, dann koppeln Neil Armstrong und Edwin Aldrin die Landekapsel "Eagle" vom Kommandomodul ab. Michael Collins bleibt mit dem Mutterschiff "Columbia" allein in der Mondumlaufbahn zurück.

Kurz vor der Landung gibt es plötzlich Schwierigkeiten: Der Bordcomputer ist überlastet. Und Armstrong stellt fest, dass sie auf einen Krater zufliegen, gespickt mit zahllosen Felsen. Jetzt abbrechen? Armstrong muss innerhalb von Sekunden eine Entscheidung treffen. Er übernimmt die Handsteuerung der Kapsel und sucht im Tiefflug nach einem geeigneten Landeplatz. Im letzten Moment kann er sicher aufsetzen. Da reicht der Treibstoff nur noch für etwa zwanzig Sekunden.

Der Adler ist gelandet

"Houston, Tranquility Base here… The Eagle has landed..."
Der Adler ist gelandet, meldet Armstrong nach bangen Augenblicken. Im Kontrollzentrum im texanischen Houston macht sich die Erleichterung Luft.
Mehr als sechs Stunden benötigen die Astronauten, um den Ausstieg vorzubereiten. Dann steht Neil Armstrong als erster Mensch auf dem Mond.
"It's one small step for (a) man, one giant leap for mankind."
Ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein großer Schritt für die Menschheit, so lauten seine berühmten Worte.
Armstrong und Aldrin hissen die amerikanische Flagge, sie stellen Forschungsinstrumente auf und sammeln Bodenproben. Rund zweieinhalb Stunden dauert ihr Ausflug auf der Oberfläche des Mondes. Kennedys Auftrag ist erfüllt.

Die Mondlandung – zu schön, um wahr zu sein?

Der Erfolg von Apollo 11 – für einige zu schön, um wahr zu sein. Skeptiker behaupten: Die Mondlandung sei in Wahrheit der größte Schwindel des 20. Jahrhunderts: Ein Meisterstück der Propaganda im Kalten Krieg.

Nahrung für ihre Zweifel finden Verschwörungstheoretiker auf den Fotos und Filmen vom Mond: Auf einer Aufnahme scheint die amerikanische Flagge zu wehen, dabei gibt es auf dem Mond weder Luft noch Wind. Die simple Erklärung: Vibrationen des Mastes lassen die Flagge nach dem Aufstellen noch eine Weile nachzittern, so dass es aussieht, als würde sie vom Wind bewegt.

Zweifel Nummer zwei: Schatten von Astronauten und Objekten müssten auf den Fotos im Sonnenlicht parallel zueinander verlaufen. Doch auf vielen Fotografien ist der Schattenwurf ungleichmäßig. Die Aufnahmen seien in Wahrheit in einer mit mehreren Scheinwerfern ausgeleuchteten Halle entstanden, so die Skeptiker.
Doch auch hier gibt es eine einfache Erklärung: Die Unebenheiten im Gelände lassen die Schatten scheinbar in unterschiedliche Richtungen zeigen. Wären tatsächlich mehrere Scheinwerfer im Spiel gewesen, dann müssten die Astronauten auch mehrere Schatten werfen.

Schließlich die Frage nach dem Sternenhimmel: Warum ist er auf den Fotos vom Mond nicht zu sehen? Die Antwort lautet: Der Kontrastumfang der verwendeten Filme ist zu gering, um zugleich sehr helle und sehr schwach leuchtende Objekte abzubilden. Jeder Amateurfotograf kennt diese Situation.

Am deutlichsten spricht gegen die Theorie von der inszenierten Mondlandung die Tatsache, dass über die Jahre mehrere hunderttausend Menschen am Apollo-Programm arbeiteten. So viele Leute zu Geheimnisträgern zu machen, erscheint absolut unmöglich. Auch die Sowjets haben die Mondlandung nie angezweifelt. Sie konnten die Bilder unt Töne vom Mond direkt empfangen und hätten aus politischen Gründen sicher das größte Interesse gehabt, eine Fälschung aufzudecken.

Vielleicht können erst zukünftige Mondmissionen die Skeptiker überzeugen, dass Apollo 11 tatsächlich auf dem Mond gelandet ist.

Adressen & Links

Viele Informationen, historische Aufnahmen und Videos finden sich auf der Seite der Nasa.
www.nasa.gov

Hier gibt es auch ausführliche Informationen zum Apollo-Programm:
www.nasa.gov/mission_pages/apollo/

Sowie Informationen zu Gemini:
www.nasa.gov/mission_pages/gemini/

Homepage des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt
www.dlr.de

Literatur

Ralf Jaumann und Ulrich Köhler:
Der Mond. Entstehung, Erforschung, Raumfahrt
Fackelträger Verlag (2009)

Autor: Jochen Becker

Stand: 25.07.2013 11:02 Uhr

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