So., 10.06.12 | 17:00 Uhr
Der Stich der Zecke

Es ist Zeckenzeit. Im Wald, in Parks, in Gärten, überall lauern die kleinen Blutsauger. Bereits kurz nachdem die Zeckenlarven aus ihren Eiern geschlüpft sind, suchen die Parasiten nach einem Wirt. Meist sind es Wildtiere wie Igel oder Mäuse, die sie für ihre Blutmahlzeit anzapfen. Denn das Blut brauchen sie, um sich weiter zu entwickeln.
Aus Zeckenlarven werden die etwas größeren Nymphen. Noch eine Mahlzeit und sie werden zu einem ausgewachsenen Tier. Doch die Zecke ist selbst in ausgewachsenem Zustand immer noch kleiner als ein Streichholzkopf.
Wie Zecken ihr Opfer finden

Zecken lassen sich jedoch nicht von Bäumen fallen. Viel mehr lauern sie in Knie- bis Hüfthöhe, gerne im schattigen Gras am Wegesrand. Zecken haben keine Augen, sondern hochempfindliche Sinnesorgane an den Vorderbeinen. Bei Erschütterung im Gras gehen sie in Lauerstellung und lassen sich im Vorbeigehen abstreifen. Mit ihren Krallen und Haftpolster an den Füßen suchen sie auf dem Wirt, manchmal stundenlang, eine geeignete Stelle zum Stechen.
Unter dem Mikroskop betrachtet, hat der Stechrüssel der Zecke Sägezähne und Widerhaken. Daneben befinden sich behaarte Tastorgane, mit denen die Zecken nach der richtigen Stelle suchen. Vom Stich bemerkt das Opfer nichts, denn der Zecken-Speichel enthält ein Betäubungsmittel. Saugen dauert in der Regel einige Tage, dabei können Infektionserreger übertragen werden.
Welche Krankheiten Zecken übertragen können

Krankheiten, die beim Stich einer Zecke übertragen werden, können die Zeckenhirnhautentzündung FSME sein, gegen die es jedoch Impfungen gibt. Weitaus häufiger können Zecken Borreliose übertragen. Die spiralförmigen Bakterien, Borrelien genannt, können die Haut, Gelenke und Nerven angreifen. Sogar das Gehirn kann von den Bakterien befallen werden.
Beste Vorbeugung: Die Zecke möglichst früh entfernen, denn es dauert Stunden, bis sie die Bakterien überträgt. Einfach die Zecke mit einer Pinzette knapp über der Haut packen, rausziehen und die Wunde desinfizieren.
Autor: Patrick Hünerfeld (SWR)
Stand: 07.11.2012 21:03 Uhr