Mo., 27.10.14 | 19:45 Uhr
Das Transformator-Auto
Was passiert, wenn das Elektro-Auto der Zukunft nicht in die Parklücke passen will? Es macht sich klein bis es passt. Mich als Fahrer hebt es in die Höhe und das Auto ist am Ende nur noch anderthalb Meter lang. Dieses Konzeptauto heisst EO Smart Connecting Car und kommt aus den Werkstätten des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz in Bremen. Und es hat eine Menge mehr im Sinn als nur eine ausgefallene Einparkmethode.
Es kann nämlich nicht nur in alle Richtungen lenken, man kann es vom Singleschlitten zur Familienkutsche ausbauen. Oder mit einer Ladefläche versehen. Immer so, wie man es gerade braucht. Aber seine ganz besondere Stärke liegt in seiner Geselligkeit. Denn am besten funktioniert es, wenn es mit anderen seiner Art zusammen hängt. Dann macht es sich wieder schön kurz und wendig und bildet einen sogenannten Road-Train, der eine Menge Energie und auch Platz auf unseren Straßen spart. Die einzelnen Einheiten kommunizieren dabei untereinander. Sie nutzen nicht nur eine gemeinsame Steuerung und Navigation – was viel Energie spart –, sondern tauschen dabei sogar Energie untereinander aus.
Klar, für PS-Junkies bricht spätestens in diesem Moment eine Welt zusammen: Nur noch fremdbestimmt Kolonne fahren. Und in der Tat: Ziel der Entwickler des EO Smart Connecting Cars ist es, dass das System eines Tages völlig autonom operiert. Diese Konzept ist mehr ein Fahr-Roboter und weniger ein Auto. Es findet sein Ziel von selbst, es schließt sich eigenständig zu Fahrgemeinschaften zusammen und es bahnt sich seinen Weg durch den Verkehr völlig autonom und damit wesentlich effizienter, energiesparender und unfallfreier als jeder menschliche Autofahrer. Wir – also die Fahrer – müssen da eigentlich nur noch die Füße hochlegen.
Und warum soll eigentlich nicht genau so ein umweltschonendes Wunderei auf Rädern, das uns allen eine Menge Stress und Staus erspart, nicht eines Tages zum neuen Statusymbol der Zukunft werden?
Unser Experte:
Prof. Dr. rer. nat. Frank Kirchner, Robotics Innovation Center, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH Bremen
Erstausstrahlung: 25.02.2013