Die Gorilla-Junggesellengruppe
Im Loro Park lebt die einzige Gorilla-Junggesellengruppe der Welt. Das Schöne: Maayabu, Pole Pole, Rafiki, Alladin und Leon verstehen sich prima – meistens jedenfalls. Allerdings sind drei der Flachlandgorillas bereits ausgewachsen – was man am silbernen Rückenfell sieht – und streiten gerne und ausgiebig, wer der Boss in der Gruppe ist. Bei rund 200 Kilo Lebendgewicht kann es da schon ziemlich zur Sache gehen.
In ihrem ursprünglichen Lebensraum – den Wäldern von Zentral-Afrika – besteht eine Gorilla-Gruppe normalerweise aus einem starken Männchen, mehreren Weibchen und dem Nachwuchs. Wird ein Halbwüchsiger geschlechtsreif, muss er die Gruppe verlassen. Er tut sich dann mit anderen verstoßenen Jungmännern zusammen, bis sich ihm die Chance bietet, eine eigene Familiengruppe zu gründen.
Wie die Junggesellengruppe entstand
Die Zoos weltweit haben das Problem ihre überschüssigen Männchen in Gruppen einzugliedern, deswegen müssen diese oft allein leben. Damit die Gorilla-Männer wieder Gesellschaft haben, hat der Loro Park 1992 damit begonnen, Gorilla-Männchen aus verschiedene Zoos aufzunehmen und eine Junggesellengruppe ähnlich wie in der Natur zu gründen.
Damit sich alle Gorillas nicht langweiligen, werden die Tiere beschäftigt. "Behavioural Enrichment" nennt man das im Park – das heiß wörtlich "Bereicherung des Lebensraumes" und meint nichts anderes als: Strengt euer Hirn an, um ans Fressen zu kommen!
Das Futter der Gorillas, das aus Früchten, Gemüse, Maismehlbrei und Joghurt besteht, verstecken die Pfleger deswegen im Gehege – oft an unzugänglichen Stellen. Um an ihr Fressen zu kommen, müssen sich die intelligenten Gorillas also etwas einfallen lassen – zum Beispiel Ess-Werkzeuge aus Palmwedeln basteln, um den Joghurt aus Baumlöchern zu löffeln.