Drehschluss von "Die Getriebenen" (rbb/NDR)
Mit hochkarätiger Besetzung hat Stephan Wagner "Die Getriebenen" nach Motiven des gleichnamigen Sachbuchbestsellers von Robin Alexander verfilmt. Die Dreharbeiten dazu gingen Mitte Juli 2019 in Berlin zu Ende. In den Hauptrollen spielen Imogen Kogge (Angela Merkel), Josef Bierbichler (Horst Seehofer), Wolfgang Prengler (Thomas de Maizière), Tristan Seith (Peter Altmaier), Timo Dierkes (Sigmar Gabriel), Radu Banzaru (Viktor Orbán) u. v. a.
Worum geht es?
Faktenbasiert rekonstruiert der Film die spannenden 63 Tage im Sommer 2015, bevor Angela Merkel ihre Schlüsselentscheidung in der Flüchtlingspolitik fällte, und blickt in die Hinterzimmer der Mächtigen, die vor allem eins sind: Getriebene, die zerrieben werden zwischen politischem Druck und dem atemlosen Tempo der sich überschlagenden Ereignisse. Nukleus des Geschehens ist die Bundeskanzlerin – der Film hat den Duktus eines Politthrillers, ist jedoch auch ein Porträt von Merkel im Rückblick auf einen Wendepunkt ihrer Amtszeit.
Direkt aus dem Zentrum der politischen Verantwortung schildert "Die Getriebenen" dieses wohl dramatischste Kapitel der jüngsten deutschen Geschichte: 2015 sind weltweit mehr als 60 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg, Hunger und Elend. Die europäische Union ist im Umgang mit der Flüchtlingsfrage seit Jahren zerstritten, Angela Merkel glaubt lange an eine politische Lösung und polarisiert schließlich mit ihrer Entscheidung, die Grenzen nicht zu schließen. Später wird sie diese als "humanitären Imperativ" bezeichnen.
Mehrere Initiativen von Bundeskanzlerin Angela Merkel, eine gemeinsame europäische Flüchtlingspolitik zu entwickeln, scheitern – auch angesichts einer erstarkenden innereuropäischen Opposition. Im Sommer 2015 eskaliert die Flüchtlingsfrage, Kulminationspunkt ist die Nacht vom 4. auf den 5. September: Tausende Flüchtlinge machen sich von Budapest zu Fuß auf den langen Weg zur österreichischen Grenze, die meisten von ihnen wollen weiter nach Deutschland. Unter dem Eindruck der dramatischen Bilder entscheidet die Kanzlerin, eine Notlage zu erklären und die Menschen aus Ungarn einreisen zu lassen. Dieses Ereignis markiert eine Zeitenwende für Deutschland.
Stephan Wagner, Regisseur und Produzent:
Martina Zöllner, Film- und Dokuchefin des rbb:
Hinter der Kamera
Das Drehbuch zu "Die Getriebenen" stammt von Florian Oeller ("Nur eine Frau") nach dem Sachbuch von Robin Alexander. Nach den mehrfach preisgekrönten Filmen "Mord in Eberswalde" und "Der Fall Jakob Metzler" setzen Kameramann Thomas Benesch und Regisseur Stephan Wagner ihre erfolgreiche Zusammenarbeit mit "Die Getriebenen" fort.
"Die Getriebenen" ist eine Koproduktion der carte blanche International mit dem rbb (federführend), der rbb media GmbH und dem NDR gefördert vom Medienboard Berlin-Brandenburg.
Produzenten: Stephan Wagner, Alexander van Dülmen und André Zoch (carte blanche International)
Redaktion: Martina Zöllner und Kerstin Freels (rbb), Christian Granderath (NDR)