Krimipreise für Borowski-„Tatort“ und „Informant"
Deutscher FernsehKrimi-Preis für letzten Borowski-„Tatort“ – ARD-Sechsteiler „Informant – Angst über der Stadt“ wird „Krimiserie des Jahres“
Der NDR „Tatort: Borowski und das Haupt der Medusa“ erhält den Deutschen FernsehKrimi-Preis 2025. Mit dem Krimi nimmt Axel Milberg Abschied von seiner Rolle als Kommissar Klaus Borowski. An seiner Seite sind u. a. Almila Bagriacik, Thomas Kügel und August Diehl zu sehen. Das Buch schrieb Sascha Arango, Regie führte Lars Kraume. Seine TV-Premiere hat der „Tatort: Borowski und das Haupt der Medusa“ am kommenden Sonntag, 16. März, um 20.15 Uhr im Ersten. Der ARD-Sechsteiler „Informant – Angst über der Stadt“ ist beim Deutschen FernsehKrimi-Festival als „Krimiserie des Jahres“ ausgezeichnet worden. Dieser Preis wird von einer Jury aus Studierenden der Film- und Medienwissenschaften vergeben. Regie und Buch der Thriller-Serie stammen von Matthias Glasner, die Hauptrollen spielen Jürgen Vogel, Elisa Schlott und Ivar Wafaei. Die Auszeichnungen wurden am Freitag, 14. März, in Wiesbaden verliehen.
NDR Programmdirektor Frank Beckmann: „Eine Auszeichnung in Wiesbaden freut uns ganz besonders, denn hier treffen sich die wahren Krimi-Experten, die wissen, was einen guten Krimi ausmacht. ‚Tatort: Borowski und das Haupt der Medusa‘ ist ein grandiose und würdige Abschiedsvorstellung für Hauptdarsteller Axel Milberg. Seine beeindruckende Darbietung als Kommissar Borowski hat die Zuschauerinnen und Zuschauer über viele Jahre hinweg fasziniert. Seine schauspielerische Leistung und die packende Inszenierung bieten einen emotionalen und spannenden Abschluss der Reihe.
Ebenso gratulieren wir dem Team der Serie ‚Informant‘. Krimis können nicht nur spannend sein, sie bieten eine Folie, auf der gesellschaftliche Entwicklungen abgebildet werden können. Dafür ist der ‚Informant’ ein äußerst gelungenes Beispiel. Diese Serie konfrontiert uns eindringlich mit den tiefgreifenden Auswirkungen von Hysterie und Angst in unserer Gesellschaft. Der ‚Informant‘ zeigt, welche Katastrophen aus lauter Vorurteilen entstehen können.
Beide Auszeichnungen unterstreichen die außergewöhnliche Qualität und auch die gesellschaftliche Relevanz des Krimi-Genres.“
Tatort: Borowski und das Haupt der Medusa

Nur noch vier Tage, dann beginnt Borowskis Ruhestand. Um einen neuen Reisepass zu beantragen, besucht er das Bürgeramt. Als der Kommissar am Nebentisch des abwesenden Sachbearbeiters Frost das Foto eines düsteren Hauses sieht, kriecht eine unheilvolle Erinnerung in ihm hoch: Bereits als Junge hat sich Borowski auf dem Schulweg vor dem Bau gegruselt. In dem Bürgeramt häufen sich rätselhafte Sterbefälle und Borowski beschließt, dem unheimlichen Haus einen Besuch abzustatten. Die Nachbarin gibt an, Mutter und Sohn seien verreist, doch der Instinkt von Borowski wittert sofort frische Lebenszeichen. Borowski schafft es, seine Kollegin Mila Sahin (Almila Bagriacik) zu überzeugen, dass an diesem dunklen Ort ein Fall auf sie wartet, der bereits drei Menschen das Leben gekostet hat.
Ausgezeichnet werde ein außergewöhnlicher Film in einer Reihe, die oft „weit über dem deutschen Krimi-Niveau liegt“, so die Jury: „Wir haben in den letzten drei Tagen zehn sehr unterschiedliche Filme gesehen – doch einer ist bei uns allen hängengeblieben: Schon die erste Szene drückt einen mit ihrer Intensität in den Sessel. Wir hätten nie gedacht, dass Kauen so gruselig sein kann. Und auch danach zeigt dieser Film, was Krimi alles kann: schräge Charaktere, kreative Sets, außergewöhnliche Kameraführung und ein fließender Wechsel zwischen den Genres.“
Produzent:innen von „Tatort: Borowski und das Haupt der Medusa“ waren Kerstin Ramcke, Sabine Timmermann und Alfred Holighaus (Nordfilm GmbH), die Redaktion lag bei Christian Granderath und Sabine Holtgreve. Redaktion und Produktion des Gewinnerfilms beim Deutschen FernsehKrimi-Festival erhalten neben einer Trophäe 1000 Liter Wein.
Informant – Angst über der Stadt

In „Informant – Angst über der Stadt“ versetzen Hinweise auf einen vermuteten Anschlag auf die Hamburger Elbphilharmonie die Polizeibehörden in Alarmbereitschaft und lösen im Sinne einer selbsterfüllenden Prophezeiung eine Kette von Ereignissen aus, die eine Katastrophe überhaupt erst möglich machen. Im Mittelpunkt: LKA-Mann Gabriel Bach (Jürgen Vogel), der die Kontakte zu Informanten aus der breiten migrantischen Community hält. Ihm wird die aufstrebende BKA-Beamtin Holly Valentin (Elisa Schlott) zur Seite gestellt. Eine erste heiße Spur droht schnell zu erkalten, als ein Informant unter ungeklärten Umständen tot aufgefunden wird. Aus der Not heraus rekrutieren Gabriel und Holly den unbescholtenen Raza Shaheen (Ivar Wafaei), der zwar den Toten flüchtig kannte, mit Terror, IS oder organisierter Kriminalität nichts zu tun hat.
Die Studierenden-Jury sagt in ihrer Begründung: „Die Serie nimmt sich in einer Form Zeit für ihre Figuren, die uns ihre volle Tragik offenbart und anhand ihrer verzweifelten Situation eine Kritik am System äußert, die selten so Gehör bekommt. Sie schärft den Blick auf Themen, die uns gerade im Angesicht der letzten Wahlergebnisse als hochaktuell und wertvoll erscheinen.“
Der Sechsteiler wurde von Nikola Bock und Iris Kiefer produziert (Filmpool Ficition Gmbh), hier hatten Christoph Pellander (ARD Degeto Film), Uta Cappel (ARTE) sowie Christian Granderath und Philine Rosenberg vom NDR die Redaktion. „Informant“ ist eine Produktion der Filmpool Ficition Gmbh in Koproduktion mit NDR, ARD Degeto Film, NRK in Zusammenarbeit mit ARTE für die ARD.