So., 02.05.21 | 18:30 Uhr
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Sportschau
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Im Schattenreich der Ringe
Das IOC zwischen mündigen Athleten und
autoritären Ausrichtern
Film von Robert Kempe
Pessetext zu:
"Im Schattenreich der Ringe"
Das IOC zwischen mündigen Athleten und autoritären Ausrichtern
Film von Robert Kempe
Die Corona-Pandemie hat auch den Sport fest im Griff. In Japan wächst auch deshalb der Widerstand dagegen, die 2020 um ein Jahr verschobenen Olympischen Spiele in diesem Sommer stattfinden zu lassen. Die japanische Regierung erteilte der Teilnahme von Zuschauern aus dem Ausland bereits im März eine Absage. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) betont derweil, die Spiele seien vor dem Virus sicher. Doch viele Athletinnen und Athleten bleiben skeptisch. Die Sportlerinnen und Sportler waren es, die schon 2020 auf eine Verschiebung drängten, als das IOC noch glaubte, man werde die Spiele trotz Corona wie geplant durchführen können.
Während man auf dem Olymp noch um die Sommerspiele ringt, versucht der im März ohne Gegenkandidat wiedergewählte IOC-Präsident Thomas Bach schon den nächsten Aufruhr weg zu moderieren. Die Winterspiele 2022 sollen in Peking stattfinden. Gastgeber China gerät wegen massiver Menschenrechtsverletzungen an den Uiguren international zunehmend unter Druck. Die USA sprechen von einem Genozid, die EU hat Sanktionen verhängt. Doch Bach erklärt, dem IOC seien die Hände gebunden, und behauptet steif und fest, der Sport sei politisch neutral.
Die Dokumentation beleuchtet dieses Spannungsfeld, in dem sich das IOC aktuell befindet. Auf der einen Seite Athletinnen und Athleten, die auf mehr Mitsprache pochen und ihre Rechte einfordern. Auf der anderen Seite autoritäre Staaten als Ausrichter von Olympischen Spielen, während der Gigantismus der Spiele und der fragwürdige Umgang mit Menschenrechtsfragen die Entfremdung von Olympia in Demokratien verstärkt. Zu Wort kommen AthletInnenvertreter, MenschenrechtsexpertInnen und WissenschaftlerInnen, die auch die Frage beantworten, wie sich die Olympische Bewegung verändern muss, um im 21. Jahrhundert zukunftsfähig zu bleiben.