Sportschau

Allein unter Männern - Imke Wübbenhorst
Film von Nick Golüke

ca. 15.15
Tour de France
20. Etappe
Libourne – Saint-Emilion

Übertragung aus Saint-Emilion

Die „Sportschau“-Doku „Allein unter Männern – Imke Wübbenhorst“ von Nick Golüke und Henning Maid begleitet die Fußball-Trainerin Wübbenhorst bei ihrer ersten Trainerstation im professionellen Männerfußball.

Im deutschen Fußball gibt es 846 Trainer mit der höchsten Lizenz, aber nur 31 Trainerinnen. Eine davon ist Imke Wübbenhorst. Sie war die erste Cheftrainerin in einer der ersten vier deutschen Männerligen. Nach nur acht Monaten war ihr Job bei den Sportfreunden Lotte beendet.
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Imke Wübbenhorst musste sich ihren Platz im Männerfußball hart erarbeiten. Um sich den Lehrgang zur Fußballlehrerin leisten zu können, gab sie ihre Wohnung auf, wohnte monatelang bei Freundinnen und verkaufte, was sie besaß. Ihr erstes Engagement im professionellen Männerfußball führte sie in die Regionalliga West zu den Sportfreunden Lotte.
Wübbenhorst ist eine Pionierin, und sie kann über dieses neue Land, das sie da erkundet hat, Sätze sagen wie diesen: „Das Rollenbild im Fußball ist verhärteter als in anderen Bereichen der Gesellschaft.“
Die Dokumentation von Nick Golüke und Henning Maid begleitet Wübbenhorst bei ihrer Arbeit als Fußballtrainerin und dem täglichen Kampf um Anerkennung und Wertschätzung in einer von Männern dominierten Branche. Trainerin in der Regionalliga bedeutet dabei, mehr als 24 Stunden Übungsleiterin zu sein. Wübbenhorst ist Pressesprecherin, Marketing-Expertin, Beraterin und Psychologin in Personalunion. Sie kümmert sich um Medientermine, Transfers, Sponsoren-Akquise u. v. m. selbst. Vor allem die durch Corona bedingten finanziellen Probleme des Vereins beinträchtigen ihre Arbeit als Trainerin erheblich. In einer Zeit, in der keine Planungssicherheit herrscht, gehört Krisenmanagement zu ihren täglichen Aufgaben. Rückschläge sind für sie nur Etappen auf ihrem Weg zum langfristigen Ziel: Die erste Trainerin in der Bundesliga zu werden! Wübbenhorst weiß, dass im Fußball Ergebnisse zählen – für sie vielleicht sogar mehr als für Männer. „Ich muss mehr kämpfen, weil ich die Vorurteile abbekomme“, sagt sie.
"Allein unter Männern" - ein tiefer und sehr emotionaler Einblick in den Alltag eines Regionalliga-Vereins zu Corona-Zeiten und in den einsamen Kampf einer Trainerin um Anerkennung in einer immer noch stark männerdominierten Fußball-Branche.